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Anpassen und Bewältigen: Strategien zur Sicherung von Lebensqualität in einer schrumpfenden Alterungsregion

Der Beitrag untersucht, welche Anpassungs- und Bewältigungsstrategien zur Sicherung von Lebensqualität in einer schrumpfenden Alterungsregion existieren und auf welche Ressourcen lokale Entscheidungsträger und die ältere Bevölkerung dabei zurückgreifen. Nach einer Einbettung in die raumwissenschaftliche Debatte um den demografischen Wandel und seine Folgen wird eine handlungstheoretische Unterscheidung zwischen Anpassung und Bewältigung eingeführt. Für Akteure, die Daseinsvorsorgeeinrichtungen vorhalten oder über ihre Gestaltung (mit)entscheiden, wird von Anpassungsstrategien, für die von den Veränderungen betroffenen Nutzer und Nachfrager von Bewältigungsstrategien und -kapazitäten gesprochen. Denn die Bevölkerung ist nicht nur passiv von Veränderungen der Daseinsvorsorge betroffen, sondern setzt sich aktiv mit veränderten Ausstattungsniveaus auseinander und ergreift Maßnahmen zur Sicherung der eigenen Lebensqualität. Empirisch wird auf Ergebnisse aus leitfadengestützten Interviews mit regionalen Schlüsselpersonen sowie auf Gruppeninterviews mit älteren Einwohnerinnen und Einwohnern in zwei Kleinstädten im Harz zurückgegriffen. Die Untersuchungsregion gehört zu den am stärksten alternden ländlichen Räumen in Deutschland. Ihre demografische Charakteristik gründet sich auf langjährige selektive Abwanderung und partiell altersselektive Zuwanderung. Die Forschungsergebnisse verweisen auf eine Vielzahl von Maßnahmen und Strategien, die von den unterschiedlichen Akteursgruppen meist angesichts konkreter Probleme entwickelt und eingesetzt, nicht aber längerfristig geplant werden. Die Verfügung über ökonomische und soziale Ressourcen (Personal und Investitionsmittel auf Seiten von Verwaltungen, finanzielle Mittel und soziale Netzwerke bei der älteren Bevölkerung) ist der wesentliche differenzierende und oft limitierende Faktor des Erfolgs dieser Maßnahmen und Strategien. Der Beitrag schlussfolgert, dass Anpassung und Bewältigung längerfristig Prozesse der Sicherung von Lebensqualität in schrumpfenden Alterungsregionen bleiben werden. Neben den angestrebten werden auch die nicht intendierten Folgen heutiger Anpassungsstrategien das Niveau und die Ausgestaltung künftiger Daseinsvorsorge beeinflussen.

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