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Betriebliche Stickstoffüberschüsse erst durch systemische Analyse zielführend absenkbar

Als einer der Hauptemittenten reaktiver Stickstoff-(N)-Verbindungen ist auch die Landwirtschaft gefordert, ihre Produktionssysteme zu optimieren. Mit der vorliegenden Untersuchung sollte der Aussagegehalt von Bilanzierungen und der potenzielle Nutzen einer systemischen Betriebsdatenanalyse als Instrument zur Steuerung der N-Flüsse auf landwirtschaftlichen Betrieben ermittelt werden. Dazu wurden Daten von 16 milchviehhaltenden Betrieben gesammelt und über eine hierarchische Strukturierung von betrieblichen Sub-Systemen ausgewertet. Zur Beschreibung des Gesamtsystems "landwirtschaftlicher Betrieb" wurden vier voneinander abgrenzbare Sub-Systeme ("Erntegut-/Futterlager", "Tierbestand", "Düngerlager" und "Nutzflächen") sowie vier System-Ebenen definiert. Die 1. und 2. System-Ebene stellen übergeordnete Kontextebenen dar. Durch das Zusammenführen aller betrieblichen N-Flüsse in der 2. System-Ebene konnte die Plausibilität der Daten überprüft werden. Die 3. und 4. System-Ebenen repräsentieren die Handlungsebenen der Betriebe. Anhand der Auswertungen konnte gezeigt werden, dass betriebliche N-Überschüsse sowie Optimierungspotenziale zur Reduzierung der N-Zufuhr vollumfänglich erst über eine Bilanzierung auf der 3. und 4. System- Ebene erkennbar sind. Zusätzlich wurde abgeschätzt, in welchem Ausmaß sich durch eine bedarfsangepasste Fütterung und Düngung die auf der 1. System-Ebene kalkulierten betrieblichen N-Überschüsse verringern sowie die N-Effizienz steigern ließen. Es wird geschlussfolgert, dass die systemische Analyse leicht zugänglicher Betriebsdaten als Instrument für die landwirtschaftliche Praxis belastbare Ergebnisse liefert, um über eine bessere Beurteilung der betrieblichen Nährstoffflüsse die Nährstoffeffizienz zu verbessern und die N-Austräge in die Umwelt zu minimieren.

As one of the main emitters of reactive nitrogen-(N)-compounds, agricultural farms are called for to optimize their production systems. With the present investigation the predication of balances and the potential benefit of a systemic analysis of farm process data as a tool to manage the N-flows on farms should be examined. For this purpose data of 16 dairy farms were collected and analysed using a hierarchical structuring of farm operational sub-systems. To describe the system "farm" four definable sub-systems ("crop/feed storage", "livestock", "fertilizer storage" and "farmland") and four system levels were specified. The 1st and 2nd system level are overarching context levels. Through the merging of all farm N-flows at the 2nd system level the plausibility of the data could be checked. The 3rd and 4th system level represent the farm activity levels. On the basis of the analysis it could be shown that farm N-surpluses as well as optimization potentials for reducing the N-input are fully perceptible only through balances at the 3rd and 4th system level. In addition, for the 1st system level it was estimated to what extent a feeding and fertilization adjusted to the requirements would reduce the farm N-surpluses as well as improve the N-efficiency. It is concluded that as a tool for the agricultural practice the systemic analysis of easily accessible farm data will provide resilient results to increase the nutrient efficiency and minimize possible N-releases in the environment through a better evaluation of the farm nutrient flows.

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