Regional accessibility of supermarkets and discounters in Germany - a quantitative assessment -

Daseinsvorsorgeinfrastrukturen decken Bedürfnisse des täglichen Bedarfs und wirken sich auf die Lebensbedingungen der Bürger aus. Aktuell führen in Europa sich wechselseitig beeinflussende sozioökonomische und demographische Prozesse zu einer räumlichen Konzentration von Daseinsvorsorgeinfrastrukturen. Es wird davon ausgegangen, dass von diesen Prozessen besonders ländliche Räume betroffen sind und diese zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen der dort lebenden Bürger führen. Obwohl diese Aspekte aktuell sowohl in der Politik als auch der Wissenschaft thematisiert werden, gibt es bislang kaum quantitative Informationen über die Konsequenzen für die Bürger. Vor diesem Hintergrund befasst sich der Artikel mit der Situation der wohnortnahen Erreichbarkeit von Supermärkten und Discountern in Deutschland als ein für die Bürger wichtiger Teilbereich der Daseinsvorsorgeinfrastruktur basierend auf einer GIS-Erreichbarkeitsanalyse mit dem Ziel, die aktuelle Diskussion mit quantitativen Daten zu unterfüttern. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass derzeit in Deutschland trotz der zu beobachtenden Konzentrationsprozesse im Lebensmitteleinzelhandel Supermärkte und Discounter mit dem Auto flächendeckend gut zu erreichen sind. Betrachtet man hingegen die fußläufige Erreichbarkeit von Supermärkten und Discountern, so lässt sich feststellen, dass diese nur in den Städten gegeben ist. In ländlichen Räumen und hier besonders in den östlichen Bundesländern sind Supermarkt und Discounter somit für weniger mobile Bürger wie Senioren und junge Erwachsene vergleichsweise schlecht erreichbar.