Artikel Open-Access
referiert
Veröffentlicht

Der Einfluss länderspezifischer Berechnungsverfahren auf den betrieblichen Nährstoffvergleich gemäß Düngeverordnung

Mit der vorliegenden Untersuchung sollte der Frage nachgegangen werden, ob durch die Anwendung der länderspezifischen Berechnungsverfahren bei der Erstellung des betrieblichen Nährstoffvergleichs eine Gleichbehandlung landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland gewährleistet ist. Von 16 Betrieben lagen die betrieblichen Nährstoffvergleiche von 2012 mit den zugrundeliegenden Rohdaten vor. Die Rohdaten aller 16 Betriebe wurden über das Programm AODüngeverordnung jeweils in 11 länderspezifische Berechnungsverfahren eingegeben. Folgende Variablen wurden ausgewertet: (1) Stickstoff-(N)-Saldo, N-Zufuhr über mineralische und organische Düngemittel, N-Bindung durch Leguminosen sowie N-Abfuhr über Erntegut; und (2) Phosphat- (P)-Saldo, P-Zufuhr über mineralische und organische Düngemittel sowie P-Abfuhr über Erntegut. Die Ergebnisse zeigen auf, dass eine Reproduzierbarkeit des betrieblichen Nährstoffsaldos bei Anwendung der unterschiedlichen Berechnungsverfahren nicht gegeben ist. Im berechneten N-Saldo ergab sich für die Betriebe ein mittlerer Variationskoeffizient von 187 %, im berechneten P-Saldo von 37 %. Die maximalen Spannweiten bei der Berechnung des N- und P-Saldos lagen innerhalb eines Betriebes bei 91 kg N/ha bzw. 23 kg P2O5/ha. Die Variationsursachen für die Streuung der N- und P-Salden waren betriebsindividuell. Das Berechnungsverfahren selbst hatte auf alle Variablen, mit Ausnahme der N- und P-Zufuhr über mineralische Düngemittel, einen signifikanten Einfluss. Aus den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung wird abgeleitet, dass aufgrund der unterschiedlichen, länderspezifischen Berechnungsverfahren eine Gleichbehandlung der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland in Hinblick auf die Erstellung des betrieblichen Nährstoffvergleichs derzeit nicht gegeben ist.

The aim of the present investigation was to answer the question if there is an equal treatment of German farms despite using federal state-specific calculation methods to generate the farm nutrient comparison. From 16 farms the farm nutrient comparisons for 2012 and the underlying raw data were available. The raw data of all 16 farms have been typed into 11 federal state-specific calculation methods using the software AODüngeverordnung. The following variables have been evaluated: (1) nitrogen-(N)-balance, N-input through mineral or organic fertilizer, N-binding through legumes as well as N-output through harvest; and (2) phosphate-(P)-balance, P-input through mineral or organic fertilizer as well as P-output through harvest. The results show that when using different calculation methods a reproducibility of the farm nutrient balances is not given. In the calculated N-balance, the farms had an average coefficient of variation of 187 % and for the calculated P-balance an average coefficient of variation of 37 %. Within one farm the maximum range for the calculated N- and P-balances was 91 kg N/ha and 23 kg P2O5/ha, respectively. The variation causes for the variance of the N- and P-balances have been farm specific. The calculation method itself had a significant effect on all variables except for the N- and P-input through mineral fertilizer. From the results of the present investigation it can be derived that due to the different federal state-specific calculation methods an equal treatment of German farms in terms of the generation of the farm nutrient balance is currently nonexistent.

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung: