Bauen mit Holz aus dem eigenen Wald

Angesichts der z.Z. relativ schlechten Holzpreise, besonders für das auch als Baumaterial geeignete Schwachholz Kiefer, wurde verstärkt über die Verwendung des Materials im eigenen Betrieb nachgedacht. Die Ergebnisse wurden in einem Schwerpunktheft zum Thema "Holz alternativ verwerten" zusammengestellt. Da das Bauen nach dem Boden das zweitmeiste Kapital in der Landwirtschaft bindet, ist die Verwendung von eigenem Holz als Bauholz von besonderem Interesse. Auch ist den Landwirten daran gelegen, durch Erbringen von Eigenleistung die Baukosten noch weiter zu senken. Da sich Holz u.a. leicht und mit einfachen Maschinen und Geräten bearbeiten läßt, bietet sich das auch an - wenn das nötige Fachwissen vorhanden ist. Allerdings muß vor einer Überschätzung möglicher Spareffekte gewarnt werden. Bauliche Modellvorhaben des BML haben gezeigt, daß auch unter günstigen Bedingungen die Obergrenze möglicher Einsparungen durch Eigenleistung bei 25 % der baulichen Gesamtkosten (also einschl. der Nebenkosten und Gebühren) liegt. Auf den landwirtschaftlichen Betrieben vorhandene Weichhölzer sind in der Regel noch nicht sehr alt und haben daher noch keine großen Querschnitte und Längen. Es bietet sich daher an, gar kein Schnittholz herzustellen, sondern das Holz als Rundholz zu verwenden. Einzelheiten über Querschnittswerte und zugehörige Tragfähigkeiten sind in DIN1042 (Holzbauwerte) niedergelegt, die auch die Rechenanweisungen für den Standsicherheitsnachweis enthält. In der Landwirtschaft wird Holz zum Bau von Ställen, Bergeräumen, Unterstellhallen für Maschinen und Geräte sowie Spezialgebäude für die Lagerung von Obst, Kartoffeln und anderem eingesetzt. Solche Gebäude können sehr einfach und ohne Wärmedämmung, aber auch voll wärmegedämmt sein. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten ist der nachwachsende Rohstoff Holz als sehr günstig zu bewerten.