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Verminderte Wirkung von Anthelminthika gegen Rindernematoden

Die Wirtschaftlichkeit der Haltung von Jungrindern mit Weidegang wird entscheidend durch Magen-Darm-Parasiten beeinflusst. Weltweit zunehmende Anthelminthikaresistenzen (AR) bewirken, dass in vielen Regionen eine wirkungsvolle Behandlung nicht mehr uneingeschränkt möglich ist. Die Ergebnisse einer Feldstudie, durchgeführt in den Jahren 2006 und 2007, lieferten für Deutschland erstmalig Hinweise auf eine reduzierte Wirksamkeit von Avermectin bei der Entwurmung erstsömmriger Kälber. Auf knapp der Hälfte der ausgewerteten norddeutschen Milchviehbetriebe konnte mittels koproskopischer Untersuchungen gezeigt werden, dass die Reduktionen der Zahl ausgeschiedener Nematodeneier 14 Tage nach Behandlung mit dem Wirkstoff Ivermectin nicht den internationalen Kriterien für eine vollständige Wirksamkeit entsprachen. Der Wirkstoff Albendazol aus der Wirkstoffgruppe der Benzimidazole zeigte auf 10 weiteren untersuchten Betrieben eine vollständige Wirksamkeit. Die Erprobung von in vitro Verfahren (Larvenmigrationshemmtest, Larvenschlupfhemmtest) hat weiteren Forschungsbedarf hinsichtlich Arbeitsökonomie und Referenzwerten für die getesteten Anthelminthika aufgezeigt. Einsparungen hinsichtlich des Umfanges der Arzneimittelanwendung könnten helfen, die Entwicklung von AR zu verlangsamen. Um Kriterien für eine gezielte, selektive Entwurmung von einzelnen Tieren zu definieren, wurden Daten zur Körperkonstitution mit den Eiausscheidungszahlen bei weidenden Jungrindern verglichen. Ein Zusammenhang konnte bislang, möglicherweise auf Grund zu geringer Infektionsintensitäten der untersuchten Rinder, nicht signifikant nachgewiesen werden. Die Korrelation zwischen Körpergewicht und per Maßband bestimmtem Brustumfang war hingegen sehr gut (r = 0,982).

The productivity of young grazing cattle is mainly affected by infections with gastro-intestinal nematodes. Worldwide anthelmintic resistance (AR) is increasingly jeopardizing effective worm control in many regions. Detection of existing AR is the first step to postpone the spread of resistant genotypes. Results of a field study, performed in the years 2006 and 2007, revealed a reduced efficacy of avermectine against gastro-intestinal nematodes used for deworming first-season-grazing calves on German dairy farms. On nearly half of farms analysed, reduction of faecal egg output on day 14 post ivermectin treatment failed to meet the international criteria for complete efficacy. In contrast treatment with the benzimidazole albendazol showed full efficacy on ten additional farms. The evaluation of two in vitro tests for the detection of anthelmintic resistance (Larval Migration Inhibition Test, Egg Hatch Test) indicated that improvement regarding cost effectiveness and establishment of reference values are required. A minimized use of anthelmintics could help to delay the development of AR. To define criteria used for targeted, selective treatment of individual grazing calves, several data points concerning body condition and faecal egg count were compared. No significant correlation was found between the two parameters, possibly due to low nematode infection rates, while the correlation between body weight and the heart girth tape value was high (r = 0.982).

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