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Herzfrequenzen von Färsen und Kühen im Melkstand unter Berücksichtigung der Gewöhnung an die Melkroutine und des Schallpegels

Im Melkstand der Versuchsstation Braunschweig der ehemaligen FAL (jetzt FLI) wurde bei 10 Fokustieren (8 Färsen, 2 Kühe) die Herzfrequenz am 1. und 9. Laktationstag mit Polar® heart rate Monitoren erfasst und zeitgleich die Schall-ereignisse mit einem Noisy-Messsystem der Firma Wölfel aufgenommen. Vier der Färsen wurden vor der Kalbung an drei aufeinander folgenden Tagen in die Melkstandroutine integriert. Die vier übrigen Färsen und die Kühe betraten den Melkstand routinemäßig nach der Kalbung. Die Färsen zeigten am ersten Laktationstag deutlich höhere Herzfrequenzen (HF) mit großen Schwankungen, während am neunten Laktationstag (LT) eine deutliche Reduktion der Herzfrequenz zu erkennen war. Auch zeigten Färsen, die vor der Geburt den Melkstand kennen lernen konnten, eine niedrigere Herzfrequenz am 1. LT als die Vergleichsgruppe. Dieser Unterschied war am 9. Laktationstag nicht mehr vorhanden. Den Kühen waren der Melkstand und die Melkung von der vorherigen Laktation bereits bekannt, so dass hier keine Unterschiede in den HF zwischen dem 1. und 9. LT festgestellt werden konnten. Der durchschnittliche Leq (Long-term equivalent continuous sound level) bei den Melkungen der Fokustiere lag zwischen 73,7 und 79,0 dB(A). Diese Lärmbelastung im Melkstand wird in der Literatur als „mäßig“ (71 bis 75 dB(A)) bis ungenügend (>75 dB(A)) eingestuft (Baumgarten, 2006). Am ersten Laktationstag stehen Färsen durch die neue Umgebung, den unbekannten Melkvorgang und die ungewohnte Geräuschkulisse unter Stress. Hierbei scheint die Gesamtsituation die größte Rolle zu spielen. Es tritt relativ rasch eine Gewöhnung an die Melksituation als Ganzes und somit auch an die auftretenden Geräusche im Melkstand ein, so dass bei den Färsen am 9. Laktationstag deutlich niedrigere und ruhigere Herzfrequenzverläufe zu erkennen sind.

In the milking parlour of the FAL (now FLI) the heart rates of 10 focus animals (8 heifers, 2 cows) during the milking procedure were evaluated with a POLAR® heart rate monitor on days one and nine of lactation. Simultaneously the acoustic noise was recorded with a Noisy Monitor (Wölfel). Four heifers were exposed to the full milking parlour routine once daily on three subsequent days about one week prior to calving. The other four heifers and the cows routinely entered the milking parlour after calving. On the first day of lactation these heifers displayed higher heart rates with considerable fluctuations compared with day nine of lactation, where a clear decline of the heart rates could be observed. The heifers that were allowed to get familiar with the milking parlour before calving had lower heart rates on the first day of lactation than the heifers that had not been familiarized with the new surroundings. This difference was no longer apparent on day nine of lactation. The heart rates of the cows were similar on day one and nine of lactation. The Leq (Long-term equivalent continuous sound level) during the milking of the focus cows was between 73,7 and 79 dB(A). This noise exposure is identified in literature as "moderate" (71 to 75 dB(A)) to "unsatisfactory" (>75 dB(A)) (Baumgarten, 2006). Primiparous cows, that were brought to the milking area the first time after calving were stressed due to the new environment, the milking and the unfamiliar noise surrounding. The overall situation seemed to constitute the most important factor concerning heart rates. The heifers habituated quickly to the milking situation including the noise in the milking parlour. On day nine lower and uneventful heart rate curves were observed.

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