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Soziologische Untersuchungen zur Implementation von Tiergesundheitsplänen im ökologischen Landbau

Die Ökologische Landwirtschaft erhebt den Anspruch, dass Nutztiere artgemäß zu halten sind. Ein wichtiger Parameter für artgemäße Tierhaltung ist die Gesundheit der Tiere. In verschiedenen Studien hat sich gezeigt, dass auch im Ökologischen Landbau erhebliche Defizite in der Tiergesundheit bestehen. Die Untersuchung der Gesundheitssituation von Milchkühen, Schweinen und Legehennen auf jeweils 20 Bio-Betrieben hat die Befunde vorhergehender Studien zum Stand der Tiergesundheit bestätigt. Dennoch ist die Situation zwischen den Betrieben sehr unterschiedlich. Es zeigt sich, dass eine Reihe von Betrieben auch über einen längeren Zeitraum eine gute Tiergesundheit vorweisen können. Deshalb muss prinzipiell daran festgehalten werden, Tiergesundheit als eine zentrale Managementaufgabe zu definieren und bei der Suche nach Lösungen vornehmlich bei den Betriebsleitern und Betriebsleiterinnen anzusetzen. Tiergesundheitspläne sind ein partizipativer Ansatz. Sie eignen sich als Instrument für eine betriebsindividuelle Verbesserung. Der Erfolg ist aber von der Betreuung und vielen anderen Faktoren abhängig, die nicht direkt mit der Tierhaltung zu tun haben müssen (Arbeitsüberlastung, finanzielle Spielräume, betriebliche und private Situationen sowie persönlichen Prioritäten). Es wurde deutlich, dass es große Unterschiede in der subjektiven und objektiven Betrachtung der Tiergesundheit auf der Ebene der Landwirte, der Berater/Tierärzte als auch der Wissenschaft gibt. Viele Tierhalter gaben an, dass sie erst durch die im Rahmen von Tiergesundheitsplänen üblichen Gesundheitsüberprüfungen auf ihre Probleme aufmerksam geworden sind. Doch nur ein gutes Drittel der Betriebe hat die Chancen der Tiergesundheitspläne intensiv genutzt. Die Tiergesundheitspläne lassen sich abschließend noch nicht bewerten, da zum einen die Zeitdauer nicht ausreicht, aber auch die notwendige Optimierung der Pläne aufgrund von Erkenntnisgewinnen während des Projektes noch nicht berücksichtigt werden konnte

Organic farming states to have a high animal welfare level. Animal health is an important parameter. Several studies show, that there are severe deficits. Significant deficits in animal health related to a broad range of problems. The study (2006 to 2008) on 20 organic dairy cow, 20 pig and 20 laying hen farms confirmed these results. But the situation among the different farms varies greatly. It is however apparent that a number of farms demonstrate good animal health over a long period of time. The project shows that animal health must be defined as a central management task and that solutions must be found by the actors, starting with the farm managers. Animal health plans with a participative approach are suited as an instrument to improve health on individual farms. A farm’s situation depends, however, on management and many other factors, not necessarily connected with animal husbandry (overwork, information, financial possibilities, personal and business situations and priorities, and finally, unknown factors). Not all livestock farms were ready to put more effort than a certain level for better animal health. Particularly the large farms had problems with participation and left the project before its conclusion. It could be found that there are large differences in the subjective and objective consideration of animal health for farmers, consultants/veterinarians and scientists. Farmers mentioned that they first became aware of their problems through the animal health check. But solutions were seldom sought. More motivation for improvement could first be generated with proven economic significance (“Sick animals perform less”). In the case of laying hens, poor health is not necessarily connected to poorer economic performance (“Even hens without feathers lay eggs”).

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