Neuartige Komplexschäden an Buche mit Astbruchgefahr

Kehr, Rolf; Dujesiefken, Dirk; Stobbe, Horst; Eckstein, Dieter; Stuffrein, Johannes

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Neuartige Komplexschäden an Buche mit Astbruchgefahr

Kehr, Rolf; Dujesiefken, Dirk; Stobbe, Horst; Eckstein, Dieter ; Stuffrein, Johannes

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An Buchen werden seit wenigen Jahren Schäden sichtbar, die nicht den bisher bekannten Schadverläufen entsprechen. Es handelt sich um ein plötzliches Absterben von Ästen und Kronenteilen, verbunden mit dem Ausbrechen teils noch belaubter Äste. In einer orientierenden Untersuchung an waldartigen Buchenbeständen in Köln wurden die möglichen Schadursachen untersucht. An abgestorbenen Ästen und Stämmlingen konnte eine Vielzahl schwächeparasitischer bzw. sekundärer Schadorganismen festgestellt werden. Besonders häufig waren Askomyzeten der Gattung Nectria und Neonectria, die Pfennig-Kohlenkruste (Biscogniauxia nummularia) sowie Buchenprachtkäfer (Agrilus viridis) und Kleiner Buchenborkenkäfer (Taphrorychus bicolor). Jahrringanalysen zeigten einen langjährigen stabilen Trend abnehmenden Zuwaches. Als Ursache für diese Komplexschäden wird eine Kombination aus klimatischen Veränderungen, häufiger und starker Fruchtbildung und Angriffen wärmeliebender Schadorganismen angenommen.

Beech trees in different regions in Germany are affected by damage symptoms which are not consistent with the hitherto known progressons of beech decline. The symptoms consist of the death of branches and crown parts, ofter accompanied by failure of branches which may still retain part of their foliage. A preliminary study on possible causes was carried out in forest stands in the city of Cologne. Dead branches yielded a multitude of secondary insects and fungi. Of these, Ascomycetes belonging to Nectria spp. and Neonectria spp., the xylariaceous Ascomycete Biscogniauxia nummularia, the Beech buprestid beetle (Agrilus viridis) and the Beech bark beetle (Taphrorychus bicolor) were especially common. Dendrochronology revealed a long-term negative growth trend of the trees. The observed disease complex is thought to be caused by a combination of several factors, among them climate warming, more frequent and heavy seed production and thermophilic pathogens and insects.