Lebensraumnutzung von Rotwild im Thüringer Wald und im nordostdeutschen Tiefland - Ergebnisse von Satellitentelemetriestudien

In den Jahren 2003 bis 2007 konnten in drei Untersuchungsgebieten Thüringer Wald, Schorfheide und Halbinsel Darß/Zingst insgesamt 53 (35 männliche und 18 weibliche) Stücke Rotwild unterschiedlichen Alters mit Sendehalsbändern markiert werden. Die Größe der Streifgebiete nach der Minimum-Konvex-Polygon-Methode variiert zwischen 500 und 33.000 ha. Im Mittel nutzen die Stücke in der Schorfheide deutlich größere Streifgebiete als im Thüringer Wald oder auf der Halbinsel Darß/Zingst, wobei die Hirsche meist bedeutend größere Streifgebiete als das Kahlwild beanspruchen. Anthropogene Einflüsse auf die Populationen sind eindeutig nachweisbar. In intensiv genutzten Kulturlandschaften meidet das Rotwild tagsüber Freiflächen. Beispiele aus dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zeigen, dass die Vermeidung von Störungen im Lebensraum einen entscheidenden Einfluss auf den Tag-Nacht-Rhythmus hat. Damit verbunden sind die Äsungsphasen des Wildes und in diesem Zusammenhang die schädigende Wirkung der Fraßeinwirkungen auf Forstpflanzen durch das Rotwild. Künftige Wildbewirtschaftungssysteme müssen durch effiziente, großflächige Jagdausübung in Hegegemeinschaften, Störungslenkung und ganzheitlich orientierten Waldbau auf die Lebensraumbedürfnisse des Rotwildes reagieren

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