Vorausschau auf den Schweinemarkt : Auswertung der Schweinezählung vom 3. Dezember 1997

Anfang Dezember 1997 sind in Deutschland mit rd. 24,78 Mill. Stück ca. 2 % mehr Schweine gehalten worden als im Vorjahr. Jungschweine sowie trächtige Sauen tragen zum Bestandsaufbau relativ stärker bei als die Ferkelbestände, wogegen die Bestände älterer Mastschweine nur unterdurchschnittlich zunahmen. In den ostdeutschen Bundesländern wuchsen die Gesamtbestände relativ schneller als in den westdeutschen. Die Schweinehaltung konzentriert sich stetig, wenn auch langsam, in größeren Einheiten. 1997 erholte sich die Bruttoeigenerzeugung incl. Ferkelaußenhandel und stieg um ca. 2 % auf rd. 37,25 Mill. Stück. Die Nettoimporteure von Ferkeln haben sich aufgrund der Schweinepest in den Niederlanden deutlich verringert. Bedingt durch diesen Umstand sowie durch weiteren Rückgang der Hausschlachtungen nahm das Marktangebot aus inländischer Erzeugung relativ langsamer zu als die Gesamterzeugung. Die Mengenproduktion wird bei leicht höheren Schlachtgewichten auf rd. 3,48 Mill. t geschätzt. Infolge rückläufiger Zufuhren aus den Niederlanden wird der Verbrauchsrückgang um rd. 2 % auf rd. 53,5 kg je Einwohner beziffert. Unter heftigen Schwankungen erhöhten sich die Erzeugerpreise mit rd. 4,5 % relativ geringer als die Verbraucherpreise (rd. 6 %). Für 1998 deuten Umfang und Struktur der Dezemberbestände auf einen Zuwachs der Bruttoeigenerzeugung unter Berücksichtigung verminderter Nettoimporte lebender Ferkel auf eine Zunahme der Gesamterzeugung um knapp 3 % auf rd. 38,30 Mill. Schweine. Bei wenig veränderten Schlachtgewichten wird die Mengenproduktion auf rd. 3,55 Mill. t berechnet. Der Inlandsverbrauch dürfte mit knapp 55 kg wieder das Niveau von 1995 erreichen. Aufgrund des höheren Angebots auch in anderen EU-Ländern werden niedrigere Preise erwartet.