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Vorausschau auf den Rindermarkt : Auswertung der Rinderzählung vom 3. Juni 1998

Anfang Juni 1998 sind in Deutschland mit rd. 15,18 Mill. Stück ca. 2,8 % weniger Rinder gezählt worden als im Vorjahr. Gegenüber Dezember 1997 nahmen die Bestände um 0,3 % ab. Überdurchschnittliche Abbauraten werden bei Milchkühen (3,5 %, auch in den neuen Bundesländern), bei weiblichem und männlichem Jungvieh (3,5 % bzw. 5,5 %) sowie bei den über 1 Jahr alten Bullen (4,5 %) registriert. Der Bestandsrückgang dieser Gruppe beträgt in den neuen Bundesländern knapp 20 %. Zunahmen um ca. 1 % werden bei Schlachtfärsen sowie um rd. 2 % bei Mutterkühen beobachtet, deren Bestände im Westen insgesamt um 3 % reduziert wurden, im Osten aber um 12 % zunahmen. Im Wirtschaftsjahr 1997/98 istdie Bruttoeigenerzeugung von Kühen um 2,5 % gesunken, wogegen die Färsenproduktion um 1 % zunahm. Die Bullenerzeugung und Ochsenerzeugung wurde in diesem Zeitraum um 10 % eingeschränkt, im ersten Halbjahr 1998 sogar um 12 %. Insgesamt wurden mit 4,85 Mill. Stück knapp 6 % weniger Großrinder erzeugt, wogegen die KDie Schlachtviehpreise erholten sich und die Nutzkälberpreise stiegen rasch an. Die Gesamterzeugung von Rindfleisch und Kalbfleisch wurde im Kalenderjahr 1997 um ca. 2,7 % auf 1,53 Mill. t eingeschränkt, wovon etwa 60.000 t in die Vorratslager gingen. Bei sinkenden Fleischeinfuhren, aber zunehmenden Exporten, nahm das Verbrauchsvolumen mit gut 3 % auf ca. 1,21 Mill. t relativ rascher ab als die Bruttoinlandserzeugung. Mit 14,7 kg bewegt sich der Verbrauch je Einwohner unter der 15,1 kg-Marke von 1954. Für das Wirtschaftsjahr 1998/99 wird aufgrund der reduzierten Rinderbestände ein Rückgang der Bruttoeigenerzeugung bei allen Kategorien der Großrinder zwischen 3 % und 4 % - ohne nennenswerte Unterschiede zwischen den Halbjahren - auf rd. 4,40 Mill. Stück erwartet. Bei Kälbern zeichnet sich nach Beendigung der Frühvermarktungsaktion und Verarbeitungsaktion ein relativ stärkerer Rückgang, insbesondere im zweiten Halbjahr, um rd. 4,5 % auf ca. 780.000 Stück ab. Die durchschnittlichen SchlacIn der EU-15 wird für 1998 ein ähnlicher Rückgang um rd. 5 % auf ca. 22,6 Mill. Großrinder und um knapp 4 % auf ca. 5,86 Mill. Kälber erwartet. Die Abnahmeraten schwächen sich im ersten Halbjahr 1999 mit 2 % bis 2,5 % etwas ab, ebenso die Rate der Rindfleischproduktion und Kalbfleischproduktion. Schon 1997 zeigt sich eine deutliche Verbrauchserholung, die sich in den nächsten 2 Jahren - wenn auch abgeschwächt - fortsetzt. Damit sinken die Überschüsse der Gemeinschaft; sie können aber wieder schneller zunehmen, wenn die produktionsdämpfenden Maßnahmen zur BSE-Beseitigung (insbesondere im UK) beendet werden. Interventionskäufe sollen künftig unterbleiben. Beides läßt nur wenig oder kaum Spielraum für höhere Erzeugerpreise.

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