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Vorausschau auf den Rindermarkt : Auswertung der Rinderzählung vom 3. Dezember 1997

Anfang Dezember wurden in Deutschland mit rd. 15,22 Mill. Rindern um ca. 3,5 % geringere Bestände festgestellt. Relativ hohe Abnahmeraten werden als Folge der Frühvermarktungsaktion und Verarbeitungsaktion bei Kälbern registriert (rd. 6 %) sowie bei jüngeren (rd. 4 %) und älteren Bullen und Ochsen (rd. 7,5 %), insbesondere im Osten (knapp 20 %). Die Milchkuhbestände sind im Zuge konsequenter Anpassung an die Milchquote dagegen im Westen mit fast 4 % deutlicher reduziert worden als in den neuen Bundesländern (rd. 1,5 %). Die Mutterkühe und Ammenkühe zeigen nur noch in den östlichen Regionen Expansionstendenzen. 1997 ist die rückläufige Bruttoeigenerzeugung (BEE) von Bullen und Ochsen (rd. 6 %) durch die steigende BEE von Kühen (ca. 3 %) sowie von Färsen (rd. 2,5 %) und vor allem von Kälbern (rd. 7 %) fast kompensiert worden. Die Produktion von Großrindern wurde zwar um ca. 1,5 % eingeschränkt, die Gesamterzeugung stagnierte bei rd. 5,50 Mill. Stück. Die durchschnittlichen Schlachtgewichte von Kälbern sind infolge der Frühvermarktungsaktion um rd. 5 % auf rd. 117 kg gesunken, das der Großrinder durch relativ geringeren Anteil von Bullenschlachtungen, aber auch bedingt durch verkürzte Mastdauer, um rd. 2 % auf ca. 313 kg. Die Gesamterzeugung von Rindfleisch und Kalbfleisch wurde daher um ca. 2,5 % auf ca. 1,53 Mill. t eingeschränkt. Etwa 60.000 t davon gingen in die Vorratslager. Trotz anhaltender BSE-Diskussion und Preisbefestigungen ist eine Stabilisierung des Verbrauchs bei ca. 15,2 kg zu beobachten. Für 1998 zeichnen sich in allen Kategorien Produktionsabnahmen zwischen 3 % bei Färsen und knapp 5 % bei Ochsen und Bullen sowie um ca. 8 % bei Kälbern ab, insbesondere im zweiten Halbjahr. Bei Bullen und Ochsen wird der Rückgang im ersten Halbjahr größer sein. Die Gesamterzeugung dürfte um 5 % niedriger sein als 1997. Die Fleischerzeugung wird aufgrund geringeren Kalbfleischanteils mit ca. 1,46 Mill. t um rd. 4,5 % niedriger geschätIn der EU-15 deuten die in den letzten Zählungen festgestellten Bestandsbewegungen auf rückläufige Erzeugung von Rindern und Kälbern um ca. 3 %. Die Mengenerzeugung dürfte mit ca. 2,5 % auf rd. 7,85 Mill. t relativ schwächer zurückgehen. In Deutschland zeichnen sich im ersten Halbjahr 1998 gegenüber dem Vorjahr höhere Jungbullenpreise ab, nicht aber für Schlachtkühe, zumal höhere Angebote aus der Intervention und von Schweinefleisch in die Verarbeitung drängen.

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