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Steuern oder fördern? Die Sicherung der Nahversorgung in den ländlichen Räumen Deutschlands und Südtirols im Vergleich

In vielen Ländern schließen Nahversorgungseinrichtungen gerade in ländlichen Räumen. Der Blick ins europäische Ausland kann dazu beitragen, die Besonderheiten der jeweiligen Ansätze zur Sicherung der Nahversorgung zu verstehen und voneinander zu lernen. Der Beitrag vergleicht Deutschland mit Südtirol anhand statistischer Daten, Experteninterviews, Literatur- und Dokumentenanalyse. Auffallend sind die Ausstattungsunterschiede: Während in Deutschland die größeren Supermärkte und Discounter die kleinflächigen Läden weitgehend verdrängt haben, blieb in Südtirol die traditionelle Versorgungsstruktur mit inhabergeführten, kleinen Märkten flächendeckend erhalten. Der Beitrag sucht nach Gründen für diese Unterschiede. Im Ergebnis wird deutlich, dass die strenge planerische Regulierung in Südtirol wesentlich effektiver bei der Sicherung einer fußläufig erreichbaren Versorgung war. Die Versuche in Deutschland, mit teils erheblichen Fördermitteln Neuansiedlungen zu erreichen, konnten den allgemeinen Trend zur Schließung von Angeboten in ländlichen Räumen hingegen nicht aufhalten. Allerdings weisen beide Formen öffentlichen Handelns Vor- und Nachteile auf, so dass gegenseitige Lernprozesse abgeleitet werden können.

Shops for basic commodities such as food, beverages, and drugstore products have been closing in rural areas in many countries. Looking to other European countries helps to realize the specific attempts made for maintaining local supply and enables mutual learning. This paper compares Germany with South Tyrol using statistical data, expert interviews, literature review as well as documentary analysis. The system for the provision of basic commodities differs remarkably between Germany and South Tyrol. Large supermarkets and food discounters have superseded small scale shops in Germany. In South Tyrol, traditional retail structures have however sustained an area wide presence with small, locally owned stores. The paper investigates the reasons for this distinction. Strong spatial planning regulations turned out to be very effective in South Tyrol in order to maintain facilities within walking distance. By contrast, the German approach, which tries to subsidize mainly new shops with huge amounts of money, could not stop the thinning out of stores in rural areas. In fact, both strategies have specific advantages and disadvantages. Thus, both countries can learn from each other.

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