Geschlecht mit High Tech vorausbestimmen - Spermientrennung mittels Flowzytometrie

Seit langem wird versucht, biotechnische Verfahren zu entwickeln, die Einfluß auf das Geschlechtsverhältnis in der Spermienpopulation vor der Besamung nehmen. Erste Experimente wurden schon zu Beginn dieses Jahrhunderts durchgeführt. Sie beziehen sich auf das möglicherweise unterschiedliche Gewicht oder die spezifische Dichte der Samenzellen, Größenunterschiede, Bewegungsart, elektrische Ladung und auf geschlechsspezifische Antigene. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, daß keines dieser physikalischen Verfahren bislang als reproduzierbar gelten kann. In erster Linie liegt dies darin begründet, daß es nicht möglich ist, die minimal vorhandenen oder auch nur vermuteten Unterschiede zwischen X- und Y-Sperimien in der Gesamtpopulation eines Ejakulates zu analysieren. Mit Sicherheit unterscheiden sich die Spermien aber durch ihr X- und Y-Chromosom und damit auch durch ihren DNA-Gehalt. Diese Differenz in der Erbsubstanz läßt sich mit einem in den USA entwickelten Flowzytometrie-Verfahren bestimmen. Das Prinzip der Flowzytometrie beruht auf Fluoreszenzmessungen an einzelnen Zellen, die sich in einem feinen Flüssigkeitsstrom an einer starken Lichtquelle (Laser) vorbeibewegen. Dazu werden die Samenzellen hoch verdünnt und mit einem Fluoreszenfarbstoff (Hoechst 33342) gefärbt. Dieser Farbstoff dringt in die Samenzelle ein und bindet direkt an die DNA. Im Laserlicht fluoresziert der Farbstoff proportional zu der vorhandenen DNA-Menge unterschiedlich stark. Die Intensität der Fluoreszenz wird von einer Fotozelle gemessen, und die Signale werden einem Computer zugeführt. Um viele Samenzellen einzeln messen zu können, wird der Flüssigkeitsstrom durch eine gleichmäßig geformte Nadel in einen feinen Tröpfchenstrom zerteilt. Jedes Tröpfchen enthält höchstens eine Samenzelle.

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