Analyse und Würdigung der FAO-Studie : agriculture: towards 2010

Die FAO-Konferenz hat in der 27. Sitzung, die vom 6. bis 25. November 1993 in Rom stattgefunden hat, die vorläufige Fassung der Studie: "Agriculture: Towards 2010" unter der Nummer C93/24 angenommen. Die Studie untersucht den Stand und die Entwicklung der Agrar- und Nahrungsproduktion sowie die Sicherstellung der Nahrungsversorgung der Bevölkerung der Erde bis zum Jahre 2010. Besonders berücksichtigt werden der Stand und die Entwicklung dieser Sachverhalte in Entwicklungsländern. Die Studie soll damit einen Beitrag zur Lösung zentraler Probleme leisten, die sich bis zum Jahre 2010 in den Industrieländern und insbesondere in Entwicklungsländern stellen werden. In der Publikation werden die wichtigsten Aussagen wiedergegeben und kommentiert, um den Leser kurz, aber umfassend mit den wesentlichen Ergebnissen der FAO-Studie vertraut zu machen. Einer der Schwerpunkte liegt auf den Prognosen der Agrarproduktion, der Nachfrage und der Ernährungssicherung in Entwicklungsländern. Dank eines Produktionsanstieges und eines Rückgangs der Wachstumsrate der Bevölkerung wird sich weltweit und auch in den meisten Entwicklungsländern die Kalorienversorgung verbessern. Auch in Südasien, das z.Z. mit 2220 Kalorien pro Person und Tag das niedrigste Verorgungsniveau aufweist, ist mit einem Anstieg auf 2450 Kalorien zu rechnen. Für Lateinamerika und die Karibik allerdings wird ein Rückgang der Aufnahme von Kalorien von gegenwärtig 3400 auf 2950 bis zum Jahre 2010 prognostiziert. Mit steigender Produktion steigt auch der Anspruch an die Ressourcen. In noch stärkerem Maße als bislang werden Boden und Wasser zu einem knappen Gut. Die Entscheidungsträger für Agrar- und Entwicklungspolitik sind deshalb gehalten, den Schutz der Ressourcen als oberste Zielsetzung aller Strategien, Konzepte und Maßnahmen anzuerkennen. Hier gilt es noch viel konzeptionelle Arbeit zu leisten. Auch die FAO-Studie, die nach Lösungen zu den Problembereichen sucht, läßt viele Fragen offen.