Natürliche Fette für technische Zwecke

Angesichts der Überschußlage an den traditionellen Agrarmärkten der EG werden Überlegungen angestellt, ob Agrarprodukte in größerem Umfang zu technischen Zwecken verwendet werden können. Das Interesse richtet sich u.a. auf natürliche Fette, die in Nichtnahrungsbereichen eingesetzt werden. Dabei konkurrieren verschiedene pflanzliche und tierische Fette untereinander und außerdem mit anderen Rohstoffen. Das Angebot an natürlichen Fetten ist in der Vergangenheit in verschiedenen Gebieten der Welt, insbesondere in Nord- und Südamerika und in Südostasien, beachtlich ausgedehnt worden. Die dynamische Entwicklung wurde vom Sojabohnenanbau und vom Sojaexport Nord- und Südamerikas und von der Palmölerzeugung und vom Palmölexport Südostasiens getragen. Die Preise wurden vom allgemeinen Preisboom Anfang der siebziger Jahre mit erfaßt, und sie schwanken seitdem sehr stark. Das Fettangebot tendiert dazu, der Nachfrage vorauszueilen. Natürliche Fette haben im Nahrungs- und Nichtnahrungsbereich ein breites Verwendungsspektrum. Als wichtigste Verwendungszwecke werden im allgemeinen genannt: Salat- und Kochöl, Plattenfett, Back- und Süßwaren, Margarine, Futtermittel, Seifen- und Waschmittel, Farben und Lacke, Harze und Kunststoffe, Kosmetika und Pharmazeutika, Schmiermittel und Industriechemikalien. Die FAO schätzt in einer Studie aus den siebziger Jahren die Fettverwendung für Nichtnahrungszwecke weltweit auf ein Viertel der Gesamtnachfrage, wobei der Anteil der Verwendung für Nichtnahrungszwecke in den entwickelten Ländern höher ist als in den Entwicklungsländern. Die USA verfügen über eine weier aufgefächerte Fettstatistik. Dort schwankte die Verwendung pflanzlicher und tierischer Fette für andere als für Nahrungszwecke bis in die zweite Hälfte der siebziger Jahre um etwa 11,3 kg je Kopf, darunter 2,7 kg für Futterzwecke, und ist seitdem rückläufig.