Möglichkeiten der Verregnung von Abwässern aus der Zuckerproduktion auf landwirtschaftlich genutzten Flächen : rechtliche Rahmenbedingungen und agrarökologische Bewertung

Abwasserverregnung auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist ein inzwischen relativ seltenes Instrument der Abwasserbeseitigung. Eine solche Form der Abwasserbehandlung wird vereinzelt auch von der Lebensmittelindustrie (z.B. Stärke- und Zuckerindustrie) angewandt. Da Abwässer der Lebensmittelindustrie meist nur pflanzen- und bodenbürtige Inhaltsstoffe enthalten, sind sie eigentlich dafür prädestiniert, in geeigneter Dosierung landwirtschaftlich verwertet zu werden. Der Einsatz der Wässer zur Feldberegnung kann Grundwasser substituieren und auch Düngemittel einsparen. Für Behörden und Betreiber der Abwasserverregnung ergeben sich jedoch Probleme in der rechtlichen Bewertung solcher Maßnahmen. Zentrale Begriffe sind in diesem Zusammenhang "landbauliche Bodenbehandlung", "Verbringen von Abwasser in den Untergrund" und "Veränderung der Beschaffenheit des (Grund-)Wassers". Die auch an ökologische Belange geknüpfte Rechtsprechung hat heute erheblich finanzielle und verfahrenstechnische Konsequenzen für die Betreiber der Abwasserverregnung. Ein sinnvoller Einsatz nutzbarer Abwässer in der Landwirtschaft kann durch Unklarheiten und Entscheidungsnot in den Genehmigungsverfahren verhindert werden. Unkalkulierbare, langwierige Entscheidungsabläufe können dazu führen, daß aufwendige technische Systeme der Abwasserklärung aufgrund ihrer besseren Kontrollierbarkeit einer Abwasserentsorgung in Form einer landbaulichen Bodenbehandlungen vorgezogen werden. Dies kann zu volkswirtschaftlichen Ineffizienzen führen. Abwasser aus dem Schwemm- und Waschwasserkreislauf von Zuckerfabriken ist eine nährstoffarme, aber kalkreiche Dispersion mit hoher organischer Belastung. Die Düngewirkung ist nur durch die hohen Ausbringungsmengen bei der Verregnung von ackerbaulicher Bedeutung.

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