Workshop: Wie bewertet man epidemiologische Studien?

Epidemiologische Beobachtungsstudien ermöglichen es, Zusammenhänge zwischen
der Exposition mit potenziell gefährlichen Stoffen oder Agenzien, zum Beispiel über
das Rauchen, bestimmte Ernährungsweisen oder den Umgang mit gefährlichen Gemi-
schen oder Produkten und dem Auftreten gesundheitlich relevanter Endpunkte (bspw.
Tod oder Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, Allergien, Herz-Kreislauf) zu erkennen
und deuten zu können.
Um die Aussagekraft und Qualität dieser Beobachtungsstudien einschätzen zu können wird sich der Evidenzfindung bedient, die sich aus vielen unterschiedlichen Methoden zur Datensammlung und Analyse zusammensetzt. Die Bewertung des Verzerrungsrisikos („Risk of Bias“) spielt dabei eine ganz zentrale Rolle. Verzerrungen stellen eine Über- oder Unterschätzung des tatsächlichen Einflusses von Exposition auf den untersuchten Endpunkt dar, die durch Fehler in der Studienplanung und -durchführung hervorgerufen werden können. Diese können z. B. in der Auswahl der Studienteilnehmenden, der Messung von Exposition oder Endpunkten oder auch erst in der Datenanalyse auftreten. Die Einschätzung des Risk of Bias ist daher essentiell, um die Aussagekraft von Publikationen zu epidemiologischen Studien einordnen zu können.
Für Bewertung des Risk of Bias gibt es vielseitige Instrumente und Guidelines, die meist stark auf Interventionsstudien, für die Anwendung im Rahmen eines umfassenden systematischen Reviews und/oder die Anwendung durch trainierte Epidemiologen ausgelegt sind. Tools und Anleitungen für Beobachtungsstudien sind hingegen seltener und häufig nur von trainiertem Personal zu benutzen.
In dem Workshop soll kurz eine Einführung zu Risk of Bias und gegeben werden und
dann ein am BfR entwickeltes Tool (raRob) vorgestellt werden, sowie die Anwendung
kurz demonstriert werden. Hierzu sollen die Teilnehmenden unter Anleitung selbst eine
Bewertung einer Publikation vornehmen.