Selektiver und geringer Transfer von Pyrrolizidinalkaloiden aus Jacobaea vulgaris Gaertn. in das Fleisch und die Leber laktierender Wiederkäuer
1,2-ungesättigte Pyrrolizidinalkaloide (PAs), eine Gruppe von Pflanzentoxinen, werden von zahlreichen Pflanzenarten produziert. Die Präsenz dieser Verbindun-gen in Lebensmitteln und Futtermitteln hat zu berechtigter Besorgnis geführt, da manche PAs ausgeprägten Lebertoxizität und Karzinogenität besitzen. Da es schwierig ist, PA-produzierende Unkräuter auf Weiden zu kontrollieren und Senecio-Arten oft in hohen Mengen vorkommen, wurde untersucht, ob PAs in das Muskelfleisch und die Leber von Milchtieren (Kühe, Schafe, Ziegen) überge-hen.In einer 28-tägigen Studie wurden Extrakte von Jakobs-Greiskraut (Jacobaea vul-garis Gaertn.) in drei verschiedenen Dosierungen pro Tierart verabreicht (Kuh: 0,47; 0,95; 1,91 mg PA/kg KM/d - Schaf: 1,50; 3,00; 6,00 mg PA/kg KM/d - Zie-ge: 1,32; 2,63; 5,26 mg PA/kg KM/d). Dabei wurden nur drei der verabreichten Senecio-PA/PANOs, nämlich Jacobin, Jaconin und Jacolin, mittels LC-MS/MS im Fleisch und in der Leber der drei Tierarten nachgewiesen.Der Transfer dieser PAs in das Muskelfleisch (Transferfaktor: 0,0004–0,0009) und in die Leber (Transferfaktor: 0,0008–0,0030) erwies sich als gering. Diese selekti-ve Übertragung kann unter anderem durch die schnelle Umwandlung der ande-ren Senecio-PAs zu gesättigten Metaboliten im Pansen erklärt werden [1]. Diese ruminalen Metaboliten waren nicht im Fleisch und in der Leber nachweisbar. Es wurden keine Anzeichen einer Anreicherung von PAs im Fleisch und in der Leber festgestellt.
Cite
Access Statistic

Rights
Use and reproduction:
All rights reserved

