African swine fever in wild boar: targeted surveillance, seasonal patterns and stakeholder perceptions

GND
122596878X
Affiliation
Ludwig-Maximilians-Universität München
Rogoll, Lisa

African swine fever (ASF) is a viral disease that causes high lethality in domestic pigs and wild boar, resulting in significant economic and environmental impacts. The understanding of ASF transmission dynamics in wild boar populations and consideration of stakeholder perceptions are crucial for developing effective and targeted surveillance and control strategies, as there is no treatment or vaccine available. ASF has emerged as a global threat in the last decade and many European countries, e.g. the Baltic states, Poland or Germany, have been suffering from the disease for several years now. In the current scenario, it is likely that ASF is going to persist even longer, particularly in wild boar populations of the affected countries. Thus, surveillance and control measures need to be implemented for long time spans and at several areas at the same time, which might push available resources and involved stakeholders to their limits. To make best use of available resources and to enhance early detection strategies, one possible way would be to focus routine passive surveillance, i.e. carcass search and sampling, on high-risk areas, as identified and discussed in this thesis. However, strategies need to be adapted to the local conditions under consideration of stakeholder interests and experiences. Thereby, early preparation of infrastructure for carcass search, removal and sampling as well as communication are necessary to be best prepared for potential outbreaks.

Due to visible seasonal patterns of ASF occurrence in wild boar and domestic pigs, it appears necessary to adapt surveillance and control measures to these changes. Comprehensive research approaches are needed to investigate diverse seasonal patterns of disease transmission and their drivers in different regions. Furthermore, the efficiency of surveillance and control measures is strongly dependent on stakeholders’ acceptance and compliance. Thus, interdisciplinary collaboration between a broad range ofstakeholdersis required, which should start as early as possible in preparation for potential outbreaks. Awareness raising and education is also necessary to increase to enhance compliance and to reduce the risk of further ASF spread. In conclusion, the integration of spatial analysis, temporal trends, and qualitative research methods strengthens the overall understanding of ASF dynamics and paves the way for more effective disease management strategies. The insights gained from this thesis provide guidance to resource allocation and offer potential for facilitation of effective communication between different stakeholders in order to optimize ASF surveillance, prevention and control in wild boar.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung mit hoher Letalität bei Hausschweinen und Wildschweinen, die erhebliche wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen hat. Aufgrund fehlender Therapiemaßnahmen oder einer Impfung, ist das Verständnis von Übertragungswegen in Wildschweinpopulationen und die Einbeziehung der Meinungen und Erfahrungen von beteiligten Akteuren entscheidend für die Entwicklung von effektiven und zielgerichteten Überwachungs- und Bekämpfungsstrategien. Die ASP hat sich im letzten Jahrzehnt zu einer globalen Bedrohung entwickelt, und viele europäische Länder, wie die Baltischen Staaten, Polen oder Deutschland, sind mittlerweile mehrere Jahre von der Krankheit betroffen. Es ist wahrscheinlich, dass die ASP vor allem in den Wildschweinpopulationen der betroffenen Länder noch längere Zeit persistieren wird. Daher müssen Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen über lange Zeiträume und in mehreren Gebieten zur selben Zeit durchgeführt werden, was verfügbare Ressourcen und die beteiligten Akteure an ihre Grenzen bringen wird. Um die verfügbaren Ressourcen optimal zu nutzen und die Früherkennung zu verbessern, besteht eine Möglichkeit darin, die routinemäßige passive Überwachung, d.h. Kadaversuche und -beprobung, auf Hochrisikogebiete zu fokussieren. Diese Strategien müssen jedoch an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden, bestenfalls unter Berücksichtigung der Interessen und der Erfahrungen der beteiligten Akteure. Eine frühzeitige Vorbereitung der Infrastruktur für Kadaversuche und -beprobung sowie der Kommunikationskanäle ist für die bestmögliche Vorbereitung auf das Auftreten der Krankheit erforderlich. Aufgrund erkennbarer saisonaler Muster des Auftretens der ASP bei Wild- und Hausschweinen erscheint es außerdem notwendig, die Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen an diese Gegebenheiten anzupassen. Weiterführende Studien sind erforderlich, um die unterschiedlichen saisonalen Muster der Krankheitsübertragung und deren Ursachen in verschiedenen Regionen zu untersuchen.

Darüber hinaus hängt die Wirksamkeit von Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen stark von der Akzeptanz und Compliance der beteiligten Akteure ab. Demnach ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit einer Bandbreite von Akteuren nötig, die so zur Vorbereitung auf mögliche Ausbrüche und Fälle so früh wie möglich beginnen sollte. Zusätzlich sind Aufklärung und Weiterbildung nötig, um die Einhaltung der Vorschriften zu verbessern und damit das Risiko einer weiteren Ausbreitung der ASP zu verringern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einbeziehung von räumlichen Analysen, zeitlichen Trends und qualitativen Forschungsmethoden das Gesamtverständnis der ASP-Dynamik verbessert und damit den Weg für effektivere Bekämpfungsstrategien ebnet. Die aus dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse liefern Ansätze für eine zielgerichtete Zuteilung von Ressourcen und effektive Kommunikation zwischen Akteuren zur Optimierung der Überwachung, Prävention und Bekämpfung der ASP beim Wildschwein.

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