Anpassungsmöglichkeiten an Extremwetterlagen durch die Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen am Beispiel von extremer Trockenheit : F.R.A.N.Z.-Projektbericht

Der Klimawandel führt u. a. zu einer Zunahme von Wetterextremen, die einen enormen Einfluss auf die landwirtschaftliche Produktion haben können. In der jüngeren Vergangenheit sind dabei insbesondere Jahre mit extremer Hitze und Trockenheit, wie z. B. 2018, auffällig gewesen. Auch im F.R.A.N.Z.-Projekt hatte das Jahr große Auswirkungen, sowohl auf die Erlöse der Demonstrationsbetriebe als auch auf die Erhebungen der ökologischen Begleitforschung. In Folge dessen sollte die Thematik des Klimawandels und zunehmender Wetterextreme aus ökonomischer Perspektive genauer beleuchtet, sowie im Kontext mit der Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen betrachtet werden. Es wurde ein Modellbetrieb in der Magdeburger Börde gebildet, da diese in den zurückliegenden Jahren besonders von Trockenheit betroffen gewesen ist. Die Auswirkungen eines Dürrejahres wurden mit Hilfe von Deckungsbeitragsrechnungen in vier Szenarien untersucht. Das dafür beispielhaft herangezogene Jahr 2018 mit Ertragsdaten aus der Kreisstatistik führte je nach Kulturart zu Ertragsverlusten zwischen 26 und 44 % gegenüber dem langjährigen Mittelwert. Als mögliche Anpassungsoption wurde die Teilnahme an der im Rahmen der neuen EU-Agrarförderperiode eingeführten Öko-Regelung 1a einbezogen und diskutiert. Es zeigte sich, dass diese bereits im Referenz-Szenario, d. h. einem Anbaujahr ohne Wetterextremen, für den Modellbetrieb lukrativ ist. Da die Öko-Regelung 1a jedoch maximal für 1 % der Ackerfläche beantragt werden kann, bleiben die Auswirkungen auf den Gesamt-Deckungsbeitrag des Modellbetriebes in Summe gering. Von daher kann mit der Teilnahme an einer einzelnen Biodiversitätsmaßnahme noch nicht von einem Instrument zur Risikominimierung hinsichtlich zunehmender Wetterextreme gesprochen werden.