Sicht der Bürgerinnen und Bürger auf Tierwohl: Wahrnehmung, Bewertung, Vorstellung und Finanzierung einer verbesserten Nutztierhaltung
Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, die Ansichten der Öffentlichkeit zur Haltung von wichtigen Nutztierarten wie Milchkühen, Mastschweinen, Masthähnchen und Legehennen zu untersuchen. Dabei wurde sowohl die konventionelle als auch die ökologische Tierhaltung in den Blick genommen. Die Umfragen wurden in drei Wellen durchgeführt, und ein erheblicher Teil der Befragten äußerte Unzufriedenheit mit den Unterbringungsbedingungen aller Tierarten. Besonders hervorgehoben wurde die Unzufriedenheit mit der Haltung von Mastschweinen und Masthühnchen, sowohl in konventionellen als auch ökologischen Betrieben. Viele Befragte betrachten Landwirtinnen und Landwirte als Schlüsselakteure bei der Förderung des Tierschutzes und sind der Ansicht, dass sie eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen spielen sollten. Ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfragen war auch, dass zwischen 62 % und 71 % der Befragten bereit wären, finanzielle Mittel aus anderen Haushaltsausgaben zur Verfügung zu stellen, um die Bedingungen in der Nutztierhaltung zu verbessern. Dies deutet auf eine gewisse Bereitschaft der Öffentlichkeit hin, in Maßnahmen zur Förderung des Tierwohls zu investieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit können für verschiedene Interessengruppen von Nutzen sein, einschließlich Landwirtinnen und Landwirte, die Veränderungen in der Tierhaltung umsetzen möchten. Auch Gesetzgeber könnten diese Ergebnisse als Grundlage für die Entwicklung neuer Vorschriften und Richtlinien zur Verbesserung der Tierhaltung nutzen. Insgesamt zeigt die Arbeit, dass die Meinungen der Öffentlichkeit zur Nutztierhaltung und zum Tierschutz eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft dieser Branche spielen können. Sie betont die Bedeutung eines umfassenden Dialogs und einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen, um die Tierhaltung in eine nachhaltigere und tierfreundlichere Richtung zu lenken.
The present study aimed to investigate the public's views on the treatment of key livestock species such as dairy cows, fattening pigs, broiler chickens, and laying hens. Both conventional and organic animal farming practices were examined. Surveys were conducted in three waves, and a significant portion of respondents expressed dissatisfaction with the housing conditions for all animal species. Particularly emphasized was the dissatisfaction with the treatment of fattening pigs and broiler chickens, both in conventional and organic farms. Many respondents consider farmers to be key actors in promoting animal welfare and believe that they should play a central role in improving livestock conditions. An interesting finding from the surveys was that between 62 and 71% of respondents would be willing to allocate financial resources from other household expenses to improve conditions in livestock farming. This suggests a certain willingness of the public to invest in measures to promote animal welfare. The results of this study can be beneficial for various stakeholders, including farmers who wish to implement changes in livestock farming. Legislators could also use these findings as a basis for developing new regulations and guidelines to enhance animal farming practices. Overall, this work highlights that public opinions on livestock farming and animal welfare can play a crucial role in shaping the future of this industry. It underscores the importance of comprehensive dialogue and increased collaboration among various interest groups to steer livestock farming towards a more sustainable and animal-friendly direction.
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