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Die Umsetzung der Grünen Architektur der Gemeinsamen Agrarpolitik in Deutschland - Bessere Förderbedingungen für die Biodiversität in der Agrarlandschaft?

2023 begann die neue Förderphase der Agrarpolitik der EU. Der darin vereinbarte Grüne Deal hebt die Dringlichkeit des Ressourcenschutzes, insbesondere des Biodiversitäts- und Klimaschutzes hervor. Die neue Grüne Architektur zielt darauf ab, den Erhalt flächengebundener Zahlungen vermehrt an Umweltzielen auszurichten. Die Anpassung der Förderstrategie begründet sich in dem als wenig effektiv bewerteten Greening der Vorperiode. Das Instrument des Cross-Compliance wird durch die deutlich ambitioniertere erweiterte Konditionalität abgelöst. Die neuen, freiwilligen Ökoregelungen werden in der deutschen Ausgestaltung überwiegend über „hellgrüne“, flächengebundene Maßnahmen integriert. Diese einjährigen Verpflichtungen wurden 2023 jedoch weit weniger als ursprünglich geplant in Anspruch genommen. Durch den Wegfall der Ausnahmeregelungen bezüglich des guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustands (GLÖZ) 8 sowie Anpassungen in Regelungen und Fördersätzen der Ökoregelungen wird ab 2024 eine höhere Teilnahme erwartet. Aufbauend auf oder auch ergänzend zu den Ökoregelungen bieten die Bundesländer anspruchsvollere und regional angepasste Agrarumweltmaßnahmen an. Parallel erfolgte eine Anpassung der Festlegungen beispielsweise zur Förderfähigkeit landwirtschaftlicher Flächen und zur Definition von Grünland und Acker. Hierdurch wird unter anderem der Erhalt von mehrjährigen Strukturen, von Magerrasen und von Feuchtgrünland wesentlich erleichtert. Da die neue Förderperiode mit vielen Unklarheiten bezüglich der Umsetzungsdetails gestartet ist, bedarf es nun eines hohen Grades an Transparenz und Diskursbereitschaft, um die Offenheit des Berufsstandes gegenüber der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik zu leisten.

In 2023, a new legislative framework for the Common Agricultural Policy (CAP) came into action, majorly shaping the agricultural sector until 2027. The European Green Deal underlines the importance of the protection of environmental resources such as biodiversity, and the CAPs new Green Architecture promises to better address those goals compared to the greening measures of the previous legislation. Cross compliance is replaced by enhanced conditionality, which includes many previously voluntary greening standards. Eco schemes, a new instrument added to the repertoire, provide a flexible way to partake in rather ‘light green’ measures and environmentally-friendly farming practices. However, in 2023 the implementation of these one-year obligations was well below the anticipated extent. Higher participation is expected from 2024 due to the elimination of exemptions regarding cross compliance as well as adjustments to the regulations and subsidy rates of eco schemes. The agri-environmental measures of German federal states continue to provide more sophisticated and regionally focused options, and they can be implemented either additionally to or on top of eco schemes. They also aim at a wider circle of beneficiaries by allowing associations to participate. Besides these adaptations in the funding instruments, multiple definitions and restrictions were changed. Arable land, for instance, does not automatically turn into grassland if it is not part of crop rotation for five years, making the preservation of long-term structures easier. As the new funding period has started with many uncertainties regarding implementation details, a high degree of transparency and willingness to engage in debate is now required in order for farmers to develop a positive attitude towards the new CAP.

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