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Früherkennung von vorratsschädlichen Insekten im Lager und auf dem Feld in Deutschland

GND
1172319553
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz, Deutschland
Fürstenau, Benjamin

Eine erfolgreiche Früherkennung von Vorratsschädlingen beginnt schon im Freiland und stellt einen zukünftigen und wichtigen Weg des Pflanzenschutzes gegen Schadinsekten dar. Derzeit gibt es allerdings nur wenige Zahlen über das Vorkommen und die Verbreitung von vorratsschädlichen Insekten in Deutschland und über die von ihnen verursachten Schäden an pflanzlichen Nachernteprodukten. Sowohl einheimische/ bereits etablierte Arten als auch neue Arten, die durch Handel und Tourismus eingeschleppt werden oder aufgrund der Erwärmung in Folge des Klimawandels auf natürliche Weise einwandern, stellen eine Bedrohung dar. Ziel dieser Pilotstudie war es, Konzepte und Methoden zur Erhebung von Daten über das Auftreten vorratsschädlicher Insekten in Deutschland zu testen. Zu diesem Zweck wurde von 2020 bis 2022 ein Monitoring auf vier landwirtschaftlichen Betrieben, davon drei Ökobetriebe, durchgeführt. Innerhalb und außerhalb der Getreideläger wurden verschiedene mit Lockstoffen versehene Fallen aufgestellt, die monatlich kontrolliert und im Labor ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass neben einer großen Anzahl typischer Vorratsschädlinge innerhalb der Läger (z. B. Getreideplattkäfer Oryzaephilus surinamensis oder Dörrobstmotte Plodia interpunctella), einige Insekten auch in den Fallen auf den an die Läger angrenzenden Getreideanbauflächen gefangen wurden. Darunter waren verschiedene Mottenarten und der Getreidekapuziner Rhyzopertha dominica. Die hier gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für das im Rahmen des Klimaschutz-Sofortprogramms 2022 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanzierte und im November 2022 gestartete dreijährige Forschungsvorhaben AVoiD (Abwehr von Vorratsschädlingen in Deutschland). Dabei werden die hier publizierten Erfahrungen in einem entsprechenden Monitoring von Vorratsschädlingen an bundesweit verteilten Standorten umgesetzt.

A successful early detection of storage pests already begins in the field and represents a future and important way of plant protection against insect pests. Currently, however, there are few data on the occurrence and distribution of stored-product pest insects in Germany and on the damage they cause to postharvest plant products. Not only established, but also species newly introduced by trade and tourism or expanding naturally due to warming in the course of climate change pose a threat. The objective of this pilot study was to test concepts and methods for collecting data on the incidence of stored-product pests. To this end, a monitoring was carried out from 2020-22 on four farms, three of which were organic. Various semiochemical-baited traps were set up inside and outside grain stores, which were checked monthly and evaluated in the laboratory. The results show that in addition to a large number of pest species inside storages (e.g. sawtoothed grain beetle Oryzaephilus surinamensis or Indianmeal moth Plodia interpunctella), some insects, including different moth species and the lesser grain borer Rhyzopertha dominica, were caught in traps outside, near the adjacent grain fields. The findings obtained here form the basis for the three-year research project AVoiD (Abwehr von Vorratsschädlingen in Deutschland – preventing stored product pests in Germany), which is funded by the Federal Ministry of Food and Agriculture (BMEL) as part of the German Climate Protection Programme 2022 and started in November 2022. In this project, among other things, locations throughout Germany will be sampled and the knowledge published here implemented.

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