Analyse der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen hinsichtlich ihrer Sekundärwirkung auf ausgewählte Ressourcen : F.R.A.N.Z.-Projektbericht

Seit langem wird ein deutlicher Rückgang der biologischen Vielfalt, einhergehend mit einer zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft, beklagt. Ziel des F.R.A.N.Z.-Projektes ist es, effiziente Maßnahmen zum Erhalt und der Förderung der Biodiversität zu entwickeln und zu erproben. Im F.R.A.N.Z.-Projekt werden
16 Maßnahmen mit maßgeblicher Wirkung auf die biologische Vielfalt im Acker- und Grünland auf zehn Demonstrationsbetrieben umgesetzt. Die einzelnen Maßnahmen dienen primär der Verbesserung der Lebensbedingungen ausgewählter Zielarten (Biodiversität). Einzelne F.R.A.N.Z.-Maßnahmen können zusätzliche Effekte auf andere Ressourcen wie Wasser, Boden und Klima intendieren.
Für ausgewählte Ressourcen werden geeignete Wirkungsindikatoren identifiziert, wie die Wasserqualität (Grund- und Oberflächenwasser), Bodenschutz (Wasser- und Winderosion, Humuserhalt und -anreicherung) und THG-Emissionen (N2O). Für die einzelnen F.R.A.N.Z.-Maßnahmen werden anhand der Förderauflagen die jeweiligen Wirkungspfade und resultierenden Sekundärwirkungen, wie die Minderung von Pflanzenschutz- und Düngemittel in Grund- und Oberflächengewässer, geprüft und dokumentiert. Anhand eines Algorithmus, auf Basis des ermittelten technischen Flächenpotenzials der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen aus der Potenzialanalyse (Budde-von Beust 2022), werden für die einzelnen Sekundärwirkungen und Maßnahmen relevante Kulissen identifiziert und ein Flächenpotenzial für die F.R.A.N.Z.-Maßnahmen abgeschätzt.
In der Betrachtung werden sowohl Standorte identifiziert, die für die Förderung der biologischen Vielfalt prädestiniert sind als auch Standorte, die für weitere Ressourcen eine besondere Wertigkeit haben. Dabei zeigen insbesondere mehrjährige lagetreue Maßnahmen mit ganzjähriger Bodenbedeckung für die Wasserqualität und die Bodenqualität (Humuserhalt und -anreicherung) eine Zusatzwirkung. Bei der Auswahl geeigneter Standorte für die F.R.A.N.Z.-Maßnahmen ist es sinnvoll die Wirkung auf die weiteren Ressourcen mitzudenken, um entsprechende Synergien zu realisieren.
Besonders langjährige, lagetreue Maßnahmen und der Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel entfalten maßgebliche Sekundärwirkungen auf weitere Ressourcen. Die F.R.A.N.Z.-Maßnahme „Blühstreifen“ bietet aufgrund der langjährigen Lagetreue und des Verzichtes auf Düngung- und Pflanzenschutzmittel vielfältige Sekundärwirkungen auf abiotische Ressourcen. Die langjährige Lagetreue fördert die Durchwurzelung im Boden und führt zur Anreicherung der organischen Masse, sie bietet damit Potenzial zur Humusanreicherung und Verbesserung der Bodenstruktur. Zudem hat der Verzicht auf Pflanzenschutz- und Düngemittel einen Effekt auf die Wasserqualität und kann in Kombination mit einer eingeschränkten Bodenbearbeitung eine positive Wirkung auf die THG-Emissionen haben. Bei richtiger Platzierung ergibt sich zusätzlich eine erosionsmindernde Wirkung für diese F.R.A.N.Z.-Maßnahme.

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