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Beitrag des hessischen Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (EPLR) 2014-2020 zur Gleichstellung von Männern und Frauen

Im vorliegenden Bericht wird der Beitrag des hessischen Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum 2014 bis 2022 (EPLR) zum Querschnittsziel der Gleichstellung von Männern und Frauen untersucht. Es erfolgt eine Analyse der Programminhalte, Strukturen und Abläufe im Hinblick auf die Anwendung des Gender Mainstreamings sowie die Analyse der geschlechtsbezogenen Wirkungen und des Beitrags des Programms zur Gleichstellung.
Im Hinblick auf die Gleichstellung von Männern und Frauen in Hessen lässt sich ein deutlicher Handlungsbedarf feststellen. In den ländlichen Räumen sind dabei insbesondere die Disparitäten im Sektor Landwirtschaft, die unzureichende Repräsentanz von Frauen in Kommunalpolitik und -verwaltung sowie in einigen Regionen eine stärkere Abwanderung junger Frauen von Bedeutung.
Die Analyse des Mitteleinsatzes im EPLR zeigt, dass zwei Drittel der geplanten öffentlichen Mittel für Maßnahmen vorgesehen sind, die als gleichstellungsneutral eingestuft werden. Rund ein Drittel wird für Maßnahmen in gleichstellungsrelevanten Handlungsfeldern eingesetzt. Von diesem Drittel ist allerdings nur ein geringer Teil für Fördermaßnahmen vorgesehen, die Gleichstellung auch in der Maßnahmenausgestaltung berücksichtigen. Eine ausgewogene Beteiligung von Frauen und Männern in der Begleitung der EPLR-Umsetzung ist noch nicht zu erkennen. Mit der Unterstützung des von Mitgliedern des Begleitausschusses gegründeten Arbeitskreises „Frauen im ländlichen Raum“ durch die Verwaltungsbehörde sowie weiteren Aktivitäten wurden positive Schritte hin zu einer besseren Verankerung des Gender Mainstreaming in der EPLR-Umsetzung gegangen. Damit wurde mit Mitteln der Technischen Hilfe ein eindeutig positiver Beitrag zum QZ geleistet. Im Rahmen der Förderung der Diversifizierung, von Basisdienstleistungen und LEADER gibt es zwar positive Beiträge (u. a. Beschäftigungseffekte). Die Beteiligung von Frauen in den Steuerungsgremien der Dorfentwicklung und den Entscheidungsgremien der LEADER-Regionen ist allerdings unzureichend. Auch in den Auswahlkriterien der LEADER-Regionen wurde der Gleichstellungsaspekt nur unzureichend verankert. Insgesamt profitieren Männer stärker von der Förderung des EPLR als Frauen und haben auch mehr Möglichkeiten, das Programm und die Umsetzung mitzugestalten.
Die bereits erfolgten Schritte in Richtung einer gendersensiblen Umsetzung der ELER-Förderung sollten fortgeführt und auch in der nächsten Förderperiode kontinuierlich weiterentwickelt werden. Zentrale Elemente sind die Stärkung der Genderkompetenz der an der Umsetzung des EPLR beteiligten Stellen, die Weiterentwicklung des bestehenden Förderangebots sowie die sichtbare Verankerung des Themas in den Politiken zur Entwicklung ländlicher Räume über den ELER hinaus.

This report examines the contribution of the Hessian Rural Development Program 2014 to 2022 (RDP) to the cross-cutting objective of gender equality. The program content, structures and processes are analysed with regard to the application of gender mainstreaming as well as the gender-related impacts and the contribution of the program to gender equality.
With regard to gender equality in Hessen, a clear need for action can be identified. In rural areas, the disparities in the agricultural sector, the insufficient representation of women in local politics and administration and, in some regions, a stronger out-migration of young women are of particular importance.
The analysis of the use of funds in the RDP shows that two-thirds of the planned public funds are earmarked for measures that are classified as gender-neutral. About one third is used for measures in areas of action relevant to gender equality. However, only a small proportion of this third is earmarked for funding measures that also take gender equality into account in the design of the measures. A balanced participation of women and men in the monitoring of the implementation of the RDP is not yet observed. However, positive steps have been taken towards better anchoring gender mainstreaming in the implementation of the RDP through the support provided by the managing authority to the working group "Women in Rural Areas", which was founded by members of the monitoring committee, as well as other activities. Thus, a clearly positive contribution to the cross-cutting objective was made with Technical Assistance funds. In the context of promoting diversification, basic services and LEADER, there are some positive contributions (including employment effects). However, the participation of women in the steering committees of village development and the decision-making bodies of LEADER regions is insufficient. The gender equality aspect was also insufficiently anchored in the selection criteria of the LEADER regions. Overall, men benefit more from the funding of the RDP than women and also have more opportunities to contribute to shaping the program and its implementation.
The steps already taken towards a gender-sensitive implementation of EAFRD funding should be continued and also continuously developed in the next funding period. Central elements are the strengthening of the gender competence of the agencies involved in the implementation of the EAFRD, the further development of the existing funding opportunities as well as the explicit integration of the topic in the policies for rural development beyond the EAFRD.

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