Bundesweite Bewertung der Bodenqualität landwirtschaftlich genutzter Böden und Betrachtung flächenverlustgefährdeter Gebiete

GND
107192494X
Affiliation
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde, Deutschland
Säurich, Annelie;
GND
1030141754
Affiliation
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde, Deutschland
Gerighausen, Heike;
GND
1173645446
Affiliation
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde, Deutschland
Möller, Markus

Böden sind wichtige Speicher-, Filter-, Puffer- und Umwandlungssysteme, die Wasser, Nährstoffe und Schadstoffe binden oder entfernen. Aufgrund der Lebensraum-, Regelungs- und Nutzungsfunktionen sind Böden besonders schützenswert. Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen zielen unter anderem darauf ab, den Boden zu schützen und die globale Bodendegradation zu stoppen und wenn möglich umzukehren. Allein in Deutschland werden täglich rund 56 ha Boden teilweise oder vollständig in ihren Bodenfunktionen geschädigt. Über die Qualität und die Verluste deutscher Böden fehlen jedoch räumlich hochaufgelöste Informationen.  Mit dem Projekt SOIL-DE sollen verschiedene verfügbare digitale Datenquellen in Wert gesetzt werden, um deutschlandweit und regional differenziert Aussagen über die Ertragsfähigkeit, Nutzungsintensität und Flächenverluste von Böden treffen zu können. Ziel der hier vorgestellten Studie ist es einerseits, die Bodenfunktionalität und -potentiale deutschlandweit hochaufgelöst zu bewerten, und andererseits Bodenverlust aufgrund von Versiegelung für bebaute Flächen und Infrastrukturausbau zu quantifizieren und zugleich qualitativ zu bewerten. Für die Evaluierung wird eine Kombination aus grundlegenden Boden-, Klima- und standortspezifischen Daten sowie Landnutzungs- und Versiegelungsdaten aus der Fernerkundung (Sentinel-1/2) verwendet. Die Ergebnisse der Bodenqualitätsbewertung werden deutschlandweit vorgestellt, während die Betrachtung von Risikogebieten mit hoher Bodenqualität und hohen Flächenverlustraten beispielhaft für ausgewählte Regionen erfolgt.  Die Beurteilung der Bodenqualität basiert maßgeblich auf der Bewertung der Leistungsfähigkeit des Landschaftshaushalts anhand von sechs verschiedenen Kriterien: biotisches Ertragspotential, Widerstand gegen Wasser- und Winderosion, mechanische und physikalisch-chemische Filterfunktion und Abflussregulationsfunktion. Die erforderlichen Bodeninformationen werden aus der frei verfügbaren bundesweiten Bodenkarte im Maßstab 1:200.000 (BÜK200) bezogen. Als Landnutzungsdaten werden Informationen der CORINE CLC 2018 und zur Identifizierung von Risikogebieten mit hohem Flächenverlust die Imperviousness-Layer von 2006 bis 2018 des Copernicus Land Monitoring Service genutzt. Alle relevanten Klimadaten stammen vom Deutschen Wetterdienst. Die Reliefparameter werden aus dem Digitalen Geländemodell mit einer Gitterweite von 10 m (DGM10) abgeleitet. Anschließend werden die hochauflösenden Bewertungskriterien über die Vergleichsmethode Standort (VERMOST) aggregiert, um die Ergebnisse räumlich darzustellen und besonders gefährdete Regionen zu identifizieren. Es wird ein flächengewichteter Vergleichsindex für unterschiedliche Bezugseinheiten (z.B. Gemeinde, Landkreis) anhand des Flächenanteils der Vergleichsstufen pro entsprechender Einheit ermittelt und der Einfluss unterschiedlicher Bezugseinheiten auf die Aggregation untersucht.

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