"Ist das Tierwohl auf kleinen Milchviehbetrieben besser?" : Ergebnisse von 3.085 deutschen Milchviehbetrieben

Der europäische Agrarsektor unterliegt einem kontinuierlichen Strukturwandel, in dessen Folge eine Konzentration der Produktion auf wenige, größere und meist spezialisierte Betriebe zunimmt (z. B. Zimmermann und Heckelei 2012, Europäische Kommission 2013). Gleichzeitig findet das Thema Tierwohl in der Landwirtschaft vor allem in einkommensstarken Ländern wie den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zunehmend Beachtung (European Commission 2016). Vor diesem Hintergrund werden in öffentlichen und privaten Tierwohlzertifizierungs- und/oder -regulierungsprogrammen Themen wie Haltungssystem, Auslauf, Platz oder auch Betriebsgrößenbeschränkungen als mögliche Kriterien diskutiert, um Tierwohl zu gewährleisten und um das Verbrauchervertrauen zu erhalten. Beispielsweise legt das Labelprogramm "Für mehr Tierwohl" des Deutschen Tierschutzbundes e.V. für teilnehmende Milchviehbetriebe eine maximale Betriebsgröße von 600 Kühen pro Betrieb fest (Deutscher Tierschutzbund e.V. 2021). Betriebsgrößenbeschränkungen werden eingeführt, weil in der öffentlichen Debatte häufig ein negativer Zusammenhang zwischen Betriebs- bzw. Herdengröße und Tierwohl vermutet wird (z.B. Busch et al. 2018; Pfeiffer at al. 2021). Landwirte selbst hingegen
sehen weniger, dass die Betriebsgröße mit dem Tierwohl in Verbindung steht (z. B. Vanhonacker et al. 2008; Sørensen und Fraser 2010). Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen bislang keine eindeutigen Ergebnisse hinsichtlich eines Zusammenhangs zwischen Tierwohl und Betriebsgröße. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag den Zusammenhang zwischen Tierwohl und Betriebsgröße auf deutschen Milchviehbetrieben.

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