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Monitoring der Lebensmittelabfälle und -weitergabe im Dialogforum Groß- und Einzelhandel 2019/2020 - Betrachtung der Abschreibungen

Dieser Bericht vergleicht die Abschreibungsdaten der am Dialogforum Groß- und Einzelhandel zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung teilnehmenden Unternehmen untereinander und zwischen 2019 und 2020. Darüber hinaus werden die Fraktionen Lebensmittelabfälle und Weitergabe von Lebensmitteln thematisiert, um daraus politische und unternehmerische Handlungsoptionen abzuleiten. Die Berechnungen basieren auf freiwillig bereitgestellten Daten zu Abschreibungen aus 16 Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) sowie Cash&Carry-Unternehmen die zusammen durch etwa 16.000 Verkaufsstellen repräsentiert werden, sowie auf Daten von fünf Unternehmen des Lebensmittelgroßhandels (LGH). Diese Abschreibungen enthalten sowohl Lebensmittelabfälle, als auch die Lebensmittelweitergaben, z.B. an die Tafeln. Aus Mangel an Buchungsdaten, dient eine Expertenschätzung von 30 % als Weitergabe-Anteil für den menschlichen Verzehr.
Die analysierten Abschreibungsraten für den Lebensmitteleinzelhandel1 sowie Cash&Carry-Unternehmen lagen in 2019 bei 1,76 % und in 2020 nur noch bei 1,54 %. Diese Abschreibungen in monetären Angaben wurden anschließend in physische Einheiten umgerechnet, die im Jahr 2020 etwa 246 Tausend Tonnen entsprachen. Bei 15 von 16 liegen die Abschreibungsraten unter 3 %.
Die beteiligten Unternehmen des Lebensmittelgroßhandels konnten die Abschreibungsraten in einzelnen Warengruppen von 2019 auf 2020 reduzierten. Mehr als die Hälfte der Unternehmen liegt mit den Abschreibungsraten in den verschiedenen Warengruppen unter 1 %. Allerdings stiegen über alle Warengruppen die umsatzgemittelten Abschreibungen von 0,23 % (2019) auf 0,35 % (2020) an. Der Anstieg resultiert maßgeblich aus wenigen Ausreißern in den Warengruppen Obst und Gemüse, Brot und Backwaren und Fleisch, Fisch und Geflügel mit Abschreibungsraten größer 5 %. Modellvorhaben des Thünen-Instituts mit vier Unternehmen des Dialogforums zur Verbesserung der Weitergabe-Daten haben gezeigt, dass hier noch Potential zur deutlichen Steigerung des Weitergabe-Anteils und damit zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung besteht (vgl. auch Kap. 4). Dies gilt insbesondere für die Warengruppen mit den höchsten Abschreibungsraten im eLEH (Obst und Gemüse und Brot und Backwaren). Weitere Datenerhebungen über die Lebensmittelweitergaben und -abfälle sind empfehlenswert. Daraus lassen sich neue effiziente Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelabfälle ableiten.

This report compares the sales losses in form of markdowns of the companies participating in the Dialogue Forum Wholesale and Retail to Reduce Food Waste with each other and between 2019 and 2020. In addition, the fractions food waste and redistribution of food are stressed in order to derive political and corporate options for action. The calculations are based on voluntarily provided data on markdowns from 16 food retail and cash & carry companies, which together are represented by about 16,000 sales outlets, as well as data from five food wholesale companies. These markdowns include food waste as well as
food redistribution, e.g. to food banks. Due to a lack of accounting data, an expert estimate of 30 % is used as the redistribution rate for human consumption. The analysed markdown rates for food retail and cash & carry companies were 1.76 % in 2019
and only 1.54 % in 2020. These markdown rates in monetary terms were then converted into physical units, which in 2020 corresponded to approximately 246 thousand tonnes. For 15 out of 16, the markdown rates are below 3%. The participating companies in the food wholesale trade were able to reduce the markdown rates in individual commodity groups from 2019 to 2020. More than half of the companies have markdown rates below 1 % in the various product groups. However, sales-averaged
depreciation rose from 0.23 % (2019) to 0.35 % (2020) across all commodity groups. The increase is mainly due to a few outliers in the product groups fruit and vegetables, bread and bakery products and meat, fish and poultry with depreciation rates greater than 5 %. Model projects of the Thünen Institute with four companies of the Dialogue Forum to improve the pass-on data have shown that there is still potential here to significantly increase the passon share and thus reduce food waste (cf. also Chapter 4). This applies in particular to the product groups with the highest rates of write-off in the eLEH (fruit and vegetables and bread and bakery products). Further data collection on food transfers and food waste is recommended. From this, new efficient measures to reduce food waste can be derived.

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