Rechnet sich der Einsatz von Kleegrassilage in der ökologischen Schweinemast?

Die bedarfsgerechte Proteinversorgung mit regionalen Futtermitteln stellt in der ökologischen Schweinemast eine Herausforderung dar. Der Einsatz von Kleegrassilage ist eine Möglichkeit, die bislang recht wenig Beachtung in Forschung und Praxis erfährt. In diesem Working Paper werden am Thünen Institut für Ökologischen Landbau durchgeführte Mastversuche mit Kleegrassilage vorgestellt und einer ökonomischen Analyse unterzogen.
Auf dem Trenthorster Versuchsbetrieb wurden Mastschweine in zwei Gruppen auf Stroh eingestallt. Eine Gruppe wurde mit Kleegrassilage und einer im Proteingehalt reduzierten Futtermischung gefüttert. Die Kontrollgruppe erhielt Mischfutter mit den üblichen Proteingehalten. Die biologischen Leistungen, Rationen und Futtermengen wurden ausgewertet und mit KTBL-Daten ergänzt. Anschließend wurden die Daten in einer Kostenrechnung ausgewertet und mit einem auf KTBL-Daten basierenden Produktionsverfahren (KTBL-Variante) verglichen.
Tageszunahmen, Futterverwertung, Mastleistung und Futterverbrauch sind in den beiden Trenthorster Versuchsgruppen erwartungsgemäß besser als in der KTBL-Variante. Die beiden Versuchsgruppen unterscheiden sich in ihren Leistungen und Kosten nur sehr geringfügig; beide Versuchsvarianten sind durch den geringeren Kraftfutterverbrauch jedoch deutlich kostengünstiger als die KTBL-Variante. Der erhöhte Arbeitserledigungs-aufwand der Futtervorlage von Hand verursacht in der Gruppe mit Fütterung von Kleegrassilage höhere Kosten als in der Kontrollgruppe. Höhere Preise für andere Proteinfuttermittel, insbesondere Körnerleguminosen, verbessern die Wettbewerbsfähigkeit der Kleegrasfütterung; ebenso das Fehlen einer alternativen Nutzung, wenn Kleegras ohnehin Bestandteil der Fruchtfolge des Betriebes ist.
Die Fütterung von Kleegrassilage ist eine – auch ökonomisch – interessante Alternative in der ökologischen Schweinemast. Für eine stärkere Verbreitung der Kleegrasfütterung in der Praxis sind arbeitswirtschaftlich und zugleich ökonomisch tragfähige Lösungen eine wichtige Voraussetzung. Entsprechende technische Verfahren gilt es noch zu entwickeln.

The feeding of protein in line with animal needs from regional sources is a challenge in organic pig fattening. One way to achieve this is the use of clover-grass silage, which so far has received only limited attention. In this working paper an overview and economic analysis of trials of the Thünen Institute of organic farming of feeding clover-grass silage to fattening pigs are presented.
On the experimental organic farm in Trenthorst, fattening pigs are housed on straw. They were split into two groups: one group was fed clover-grass silage and a concentrate mix with reduced protein content; the control group was fed a normal mixed ration with typical protein content. The biological performance, rations and feed quantities were evaluated, supplemented with standard data for organic production from the KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft). Subsequently, cost calculation of the trial data was carried out and compared with organic standard data without the use of roughage from KTBL.
As expected for trials, daily gains, feed conversion, finishing weight, dressing percentage and feed consumption are better for both groups of the Trenthorst fattening trials, compared to the KTBL data. The two trial variants differ only very slightly in performance and costs; both groups are clearly more cost-effective than the KTBL assumptions due to lower concentrate consumption. But the feeding clover-grass silage by hand causes higher labour costs, compared to the control group. Higher prices for the other protein feeds, especially grain legumes, improve the competitiveness of clover-grass feeding, as does lack of an alternative use, if clover-grass is grown on the farm's as part of crop rotation.
In summary, feeding clover-grass silage is — also financially — an interesting alternative for fattening pigs organically. For wider use on farms further improvements of labour organisation are needed. In particular, cost-effective mechanisation of feeding silage still needs to be developed.

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