"Bauernland in Bauernhand" : Gutachten im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Dieses Gutachten im Auftrag des Freistaats Bayern basiert auf einem Fragenkatalog des Bayerischen Landtags zu Entwicklungen und Handlungsoptionen auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt in Bayern. Die Fragen werden aus agrarökonomischer und rechtswissenschaftlicher Perspektive beantwortet. Eine Analyse von Transaktionsdaten der bayerischen Grundstücksverkehrsbehörden aus den Jahren 2019 bis 2021 zeigt, dass nur rund ein Drittel der verkauften Landwirtschaftsflächen größer als 1 ha von landwirtschaftlichen Käufern erworben wurde. Nichtlandwirtschaftliche Käufergruppen, insbesondere Kommunen und Unternehmen, zahlen im Durchschnitt deutlich höhere Kaufpreise als Landwirte. Wie die Auswertung von Liegenschaftsdaten einer Stichprobe bayerischer Gemeinden ergibt, ist die Landwirtschaftsfläche zu 95 % im Eigentum natürlicher Personen, davon je zur Hälfte Landwirte und Nichtlandwirte. Pro Jahr werden nur rund 0,4 % der Landwirtschaftsfläche verkauft, dagegen werden geschätzt 3,2 % im Generationswechsel übertragen oder vererbt.
Aus rechtswissenschaftlicher Sicht wird der Verwaltungsvollzug zum Grundstückverkehrsgesetz mittels einer Befragung der Genehmigungsbehörden erhoben und es wird ein Vergleich rechtlicher Regelungen mit denen anderer Bundesländer sowie Österreichs vorgenommen.
Die Empfehlungen des Gutachtens fokussieren auf eine Verbesserung des Verwaltungsvollzugs und ein verbessertes Wissensmanagement in den Genehmigungsbehörden. Es werden Möglichkeiten zur Stärkung des siedlungsrechtlichen Vorkaufsrechts angeregt. Zudem werden Optionen aufgezeigt, wie die Kaufpreise konsequent unter Einbeziehung aller nichtlandwirtschaftlichen Käufergruppen hinsichtlich eines Preismissbrauchs kontrolliert werden können.

This expert report commissioned by the Free State of Bavaria is based on a catalogue of questions from the Bavarian Parliament on developments and options for action on the agricultural land market in Bavaria. These are answered from an agricultural economic and jurisprudential perspective. An analysis of transaction data from the Bavarian land transaction authorities from 2019 to 2021 shows that only about one third of the sold agricultural land larger than 1 ha was purchased by agricultural buyers. Non-agricultural buyer groups, especially municipalities and companies, pay significantly higher purchase prices on average than farmers. As the evaluation of ownership data from a sample of Bavarian municipalities shows, 95 % of agricultural land is owned by natural persons, half of whom are farmers and non-farmers, respectively. Only about 0.4 % of agricultural land is sold per year, whereas an estimated 3.2 % is transferred or inherited in generational change.
From a jurisprudential point of view, the administrative implementation of the Real Property Transactions Act is surveyed by means of a questionnaire to the approval authorities, and a comparison of legal regulations with those of other federal states and Austria is made.
The recommendations of the report focus on an improvement of administrative implementation and im-proved knowledge management in the approval authorities. Possibilities for strengthening the right of first refusal under settlement law are suggested. In addition, options are presented for consistently controlling purchase prices with respect to price abuse by including all non-agricultural buyer groups.

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