New approaches to the conservation of rare arable plants in Germany

Zugehörigkeit
Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Technische Universität München, Freising, Deutschland
Albrecht, Harald;
Zugehörigkeit
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Freising, Deutschland
Prestele, Julia;
Zugehörigkeit
Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Technische Universität München, Freising, Deutschland
Altenfelder, Sara;
Zugehörigkeit
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Freising, Deutschland
Wiesinger, Klaus;
Zugehörigkeit
Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Technische Universität München, Freising, Deutschland
Kollmann, Johannes

Der rasante technische Fortschritt der Landwirtschaft während der letzten Jahrzehnte hat einen dramatischen Rückgang seltener Ackerwildpflanzen verursacht. Um diesem Rückgang Einhalt zu gebieten, wurden verschiedene Artenschutzkonzepte wie das Ackerrandstreifenprogramm oder das aktuelle Programm ‘100 Äcker für die Vielfalt’ entwickelt. Für Sand- und Kalkäcker sind geeignete Bewirtschaftungsmethoden zur Erhaltung seltener Arten inzwischen gut erforscht. Für saisonal vernässte Ackerflächen, die ebenfalls viele seltene Arten aufweisen können, ist dagegen wenig über naturschutzfachlich geeignet Standortfaktoren und Bewirtschaftungsmethoden bekannt. Untersuchungen an sieben zeitweise überstauten Ackersenken bei Parstein (Brandenburg) zeigten, dass das Überstauungsregime und insbesondere die Dauer der Überstauung die Artenzusammensetzung der Bestände stark beeinflussen. Die aktuelle Bewirtschaftung zeigte dagegen weniger deutliche Auswirkungen auf Populationen der Zielarten Myosurus minimus und Elatine alsinastrum. Ein weiteres aktuelles Problem des Ackerwildpflanzenschutzes ist, dass seltene Arten oft auf Flächen vorkommen, wo ihr Überleben durch die derzeitige Bewirtschaftung akut gefährdet ist. Da die Richtlinien der ökologischen Anbauverbände intensive Bewirtschaftungsverfahren weitgehend einschränken, bietet der Ökologische Landbau günstige Voraussetzungen für den Schutz gefährdeter Ackerwildpflanzen. Wie deren Populationen erfolgreich in ökologisch bewirtschafteten Feldern etabliert werden können, wird in einem Feldversuch bei Gräfelfing in der Münchner Schotterebene untersucht. Erste Ergebnisse zu den winterannuellen Arten Legousia speculum-veneris und Consolida regalis zeigen, dass sich diese Arten erfolgreich in ökologisch bewirtschafteten Äckern etablieren lassen. Frühe Herbstsaat und eine reduzierte Kulturpflanzenkonkurrenz im Ansaatjahr erbrachten dabei die besten Erfolge. Bei reduzierter Kulturpflanzendichte führte Dinkel zu deutlich höheren Etablierungsraten als Roggen. Die Ergebnisse dieser Studie können einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung gefährdeter Arten in der Agrarlandschaft leisten, wenn der Transfer gefährdeter Ackerwildpflanzen in ökologisch bewirtschaftete Ackerflächen umgesetzt wird.

Over the past decades, the rapid improvement of agricultural technology has caused a dramatic decrease of rare arable plants. This process has stimulated the development of various concepts to protect these species such as the field margin program or more recently the program ‘100 fields for biodiversity’. For fields with sandy or calcareous soils, management practices to conserve the specific arable flora are well explored. For occasionally wet sites, however, which may also harbour various threatened species, little is known about suitable site conditions and conservation management. Studying seven seasonally flooded field sites close to Parstein (Brandenburg) showed that the flooding regime and particularly the duration of flooding strongly affect the composition of the apparent plant communities. Effects of different arable farming practices on the populations of the two target species Myosurus minimus and Elatine alsinastrum were less pronounced. Another urgent problem of arable plant conservation is that rare species frequently grow at sites where they are threatened by current cultivation. As management is less intense under organic farming, this system could provide suitable conditions for the conservation of threatened species. However, locally extinct species need to be actively reintroduced to overcome dispersal limitations. How these plants can be successfully established in fields under organic farming was studied in a field trial at Gräfelfing (Bavaria). Preliminary results on the winter annuals Legousia speculum-veneris and Consolida regalis indicate that rare arable plants can be successfully introduced to organic fields. Early autumn sowing and a low crop competition provide the most favourable conditions for their establishment. At reduced sowing rates, winter spelt allowed a much better establishment than winter rye. If the idea of transferring rare arable plants to organic farmland establishes in practice, results of this study could substantially contribute to the conservation of rare species in arable landscapes.

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