Geheime Biowaffenforschung auf der Ostsee-Insel Riems?
Der russische Diplomat Wassili Nebenzia hat auf einer von Russland einberufenen Sitzung des UN-Sicherheitsrates behauptet, dass ukrainische Forscher mit dem Friedrich-Löffler-Institut (FLI) ein Biowaffen-Programm führten. Damit bekam die Institutsleiterin Cornelia Silaghi unverhoffte Aufmerksamkeit. Ihre Forschung war auf einmal Thema im UN-Sicherheitsrat. Die Fachtierärztin für Parasitologie solle Teil eines geheimen Biowaffen-Programms in der Ukraine sein, das von der USA finanziert werde, sagte der Russe Nebenzia. Sein Beleg dafür: Es gebe in der Ukraine biologische Labore, die mit dem Institut bei Greifswald zusammenarbeiten. Das stimmt – jedoch gibt es diese biologischen Labore überall auf der Welt. Auch in Deutschland, sie führen zum Beispiel PCR-Tests durch. Die USA unterstützen die Ukraine seit 2005, um deren Biolabore sicherer zu machen. Dies ist auch kein Geheimnis. Dass der russische Diplomat nun versucht, Falschbehauptungen über geheime Biowaffen in die Welt zu setzen, wurde massiv kritisiert. Denn selbst wenn sie als Fake-News entlarvt werden, können sie für Russland hilfreich sein. Der Grund dafür: Die Behauptung ist nicht komplett unwahr, einige Eckpunkte sind wahr: So gibt es in der Ukraine biologische Labore. Einen Beweis für Biowaffen dagegen gibt es nicht.
Cite
Access Statistic

Rights
Use and reproduction:
All rights reserved