Synergien nutzen: Für die Beteiligung des BMEL an der neuen Nationalen Biodiversitätsstrategie. Kurzstellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats für Biodiversität und Genetische Ressourcen beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Der Wissenschaftliche Beirat für Biodiversität und Genetische Ressourcen (WBBGR) regt eine aktive Mitwirkung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) an der laufenden Erarbeitung einer neuen Nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS) an. Da etwa 50 % Deutschlands von landwirtschaftlicher Nutzfläche und knapp 30 % von Wald bedeckt sind1 , kann der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt2 nur aufgehalten werden, wenn die Perspektiven und Belange dieser vielfältigen Landnutzungssysteme systematisch einbezogen werden. Der Beirat stellt dabei weder die Federführung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) bei diesem Prozess noch die Notwendigkeit einer eigenständigen Agrobiodiversitätsstrategie durch das BMEL in Frage. Eine wirksame Strategie für den Biodiversitätserhalt kann jedoch nur gelingen, wenn das BMEL, das für die Bewirtschaftung von 80 % der Landesfläche und für die fischereiwirtschaftlich genutzten Gewässer zuständig ist, seine Kompetenz und sein Potential in die Weiterentwicklung und Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie einbringt. Dies erfordert im Gegenzug eine konsequente Integration der Erfordernisse des Biodiversitätsschutzes in die Ausrichtung der Agrar- und Ernährungspolitik.
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