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Gewerbliche Wildsammlung von Arzneipflanzen in Deutschland

Zugehörigkeit
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Rottenburg am Neckar, Deutschland
Loye, Anja zur;
Zugehörigkeit
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Rottenburg am Neckar, Deutschland
Sucholas, Joanna;
Zugehörigkeit
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Rottenburg am Neckar, Deutschland
Luick, Rainer

Der deutsche Import von Arzneipflanzen steht in einem globalen Vergleich an vierter und der deutsche Export an dritter Stelle. Die dabei gehandelten Arzneipflanzen stammen aus dem Anbau oder werden durch gewerbliche Wildsammlung beschafft. Mit 500 Pflanzen- und Pilzarten spielt die deutsche Wildsammlung eine eher untergeordnete Rolle auf dem weltweiten Arzneipflanzenmarkt. Marktrelevante Mengen stammen hauptsächlich aus süd-ost europäischen Ländern, wie Albanien, Rumänien, Polen und Bulgarien und aus nicht europäischen Ländern, wie Indien und China. Trotz der untergeordneten Marktposition Deutschlands ist es wichtig gerade in einer Industrienationen mit einem hohen Flächenverbrauch zu evaluieren wie relevant die Wildsammlung im Sinne einer Ökosystemdienstleistung ist. Die gewerbliche Wildsammlung von Pflanzen ist in Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetzt (§39 Abs. 4 BNatSchG) reguliert. Für jede Entnahme im gewerblichen Sinne ist eine offizielle Sammelgenehmigung nötig. Diese werden in der Regel von den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte erteilt. Zwischen den deutschen Bundesländern zeigen sich deutliche Unterschiede in Bezug auf ihre Wildsammlungstätigkeiten. Baden-Württemberg und Bayern scheinen eine führende Rolle zu spielen, wohingegen Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen eine untergeordnete Position einnehmen. In den letzten drei Jahren wurden in Deutschland 128 Genehmigungen zur gewerblichen Entnahme von Pflanzen erteilt. Die Gründe hinter den Wildsammlungen sind sehr divers. Am häufigsten sind die Gewinnung von regionalem Saatgut, die Verwendung als Lebensmittel und die Herstellung von Arzneimitteln genannt. Bezüglich der Herstellung von Arzneimitteln und Kosmetikprodukten werden sehr unterschiedliche Arten in Deutschland gesammelt. Allen voran die Pestwurz (Petasites hybridus) gefolgt von Bärlauch (Allium ursinum) und Mistel (Viscum album).

German importation of medicinal plants ranks fourth on the global scale, while exportation comes in third. Medicinal plants for the herbal market are sourced from either farmed or wild collections. Germany´s wild collection plays a small role in comparison to other countries, with only 500 species of plants and mushroms gathered from their natural environment. Many South-Eastern European countries including Albania, Romania, Poland and Bulgaria as well as Non-European countries such as India and China have a much larger wild collections industry. Despite Germany´s small role on the global scale, it is important to look at an industrial nation with a high level of land consumption, such as Germany, to evaluate the importance of wild collection as a ecosystemservice. In Germany commercial wild collections are regulated by the Federal Nature Conservation Act (§39 Abs. 4 BNatSchG). This states that for every form of commercial wild collection a permit is needed. These permits are distributed by The Lower Nature Conservation Agency of every German district or district free city. German wild collection differs greatly between each federal state, for example, Baden- Württemberg and Bavaria see much more collection than states such as Mecklenburg-Vorpommern and Niedersachsen. In the last three years 128 permits for commercial wild collection have been granted. These permits are needed for many different purposes, primarily for seed-mixtures, food production and manufacturing of pharmaceuticals and cosmetics. A particular varity of species is needed for the commercial wild collection of manufacturing pharmaceuticals or cosmetics. The three most comonly gathered spiecies are: Petasites hybridus, Allium ursinum and Viscum album.

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