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Auswirkungen von Grundboden- und wiederholter flacher Frühjahrsbearbeitung auf die Dichte und Artenzusammensetzung der Segetalflora im Melisseanbau (Melissa officinalis)

Zugehörigkeit
Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Agrarökologie und Organischer Landbau, Deutschland
Junker, Charlotte;
Zugehörigkeit
Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Agrarökologie und Organischer Landbau, Deutschland
Neuhoff, Daniel;
Zugehörigkeit
Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Agrarökologie und Organischer Landbau, Deutschland
Berg, Martin;
Zugehörigkeit
Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Agrarökologie und Organischer Landbau, Deutschland
Döring, Thomas

Durch die steigende Nachfrage nach nicht-chemischen Ansätzen zur Unkrautregulierung gewinnen mechanische Verfahren an Bedeutung. Für spätgesäte, konkurrenzschwache Kulturen wie Melisse (Melissa officinalis) wird empfohlen, mittels präventiver Bodenbearbeitung, etwa durch vorgezogene Saatbettbereitung („Falsches Saatbett“), Unkrautsamen im Boden wiederholt zur Keimung anzuregen und damit die Diasporenbank vor der Aussaat zu reduzieren. In einem zweifaktoriellen Versuch wurde der Zeitpunkt des Pflugeinsatzes (Herbst- oder Frühjahrsfurche) in Kombination mit vier Intensitäten einer flachen Frühjahrsbearbeitung mittels Kreiselegge herbologisch untersucht. Der Versuch wurde 2019/20 an einem ökologisch und einem konventionell bewirtschafteten Standort im Rheinland angelegt. Vor jedem Bodenbearbeitungsgang wurden Unkrautbonituren durchgeführt. Zusätzlich wurde die Diasporenbank im Oberboden (0-7 cm) an drei Terminen erfasst. Am ökologisch bewirtschafteten Standort war die Unkrautdichte drei Wochen nach Aussaat nach Herbstfurche in den drei- und vierfach gekreiselten Faktorkombinationen signifikant geringer im Vergleich zur Frühjahrsfurche (p = 0,023; p = 0,018). Arten mit leichtem Samengewicht (≤ 0,5 mg) wie Aphanes arvensis, Matricaria chamomilla, Papaver rhoeas, Veronica agrestis und Viola arvensis hatten in den viermal gekreiselten Varianten einen tendenziell höheren Anteil (41,1 % ± 23,6 %) im Vergleich zu einer einmaligen Saatbettbereitung (15,6 % ± 20,8 %). Diese wies tendenziell eine höhere Dichte an Arten mit höherem Samengewicht (> 1 mg) wie Ranunculus repens oder Chenopodium album auf (49,3 % ± 28,2 %). Dies lässt vermuten, dass die Keimung kleinerer Samen bei feineren Bodenaggregaten begünstigt wird. Am konventionell bewirtschafteten Standort wurden bei geringem Samenpotential im Oberboden (< 200 je m2) keine Effekte der Bodenbearbeitung auf Unkrautdichte und Artenzusammensetzung festgestellt. Die Ergebnisse des ersten Versuchsjahres zeigen, dass eine wiederholte flache Frühjahrsbearbeitung an einem Standort mit hohem Samenpotential (> 6000 Samen m-2) nicht zu einer Minderung der Unkrautdichte, jedoch zu einer Selektion eines bestimmten Artenspektrums führen kann.

Due to the restriction of chemical weed control in organic farming, there is a need for efficient alternative practices. Especially in medicinal and aromatic plants which often are small-seeded, slowly developing and therefore non-competitive, efficient, early-stage mechanical in-row weeding treatments are currently not available. Therefore, preventive measures as primary tillage or the stale seed bed are recommended. In a two-factorial trial, the combined effects of timing of ploughing (autumn versus spring) and four intensities of a shallow treatment in spring were tested. The trials were implemented in 2019/20 at one organic and one conventional farm in the Rhineland region. Before each tillage operation, weed density and composition were determined and the seed bank was evaluated at three dates. Three weeks after sowing, with three and four spring tillage passes, weed density at the organic site was significantly lower after autumn-ploughing compared to spring-ploughing (p = 0.023; p = 0.018). Further, after four passes with a rotary harrow, the emergence of light-seeded species (≤ 0.5 mg) such as Aphanes arvensis, Matricaria chamomilla, Papaver rhoeas, Veronica spp. and Viola arvensis, tended to have a higher proportion (41.1% ± 23.6%), as compared to a single pass (15.6% ± 20.8%). After one pass, there was a tendency towards more species (49.3% ± 28.1%) with a higher seed weight (> 1 mg) like Ranunculus repens or Chenopodium album, possibly because the germination of small seeded species may be favored through a finer aggregate structure. At the conventional farm site, no effect on weed composition was found, which might be due to the very low number of weeds (< 200 seeds m-2) in the topsoil.

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