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Optimierung der nicht-chemischen Unkrautbekämpfung in flachwachsenden Aroma- und Heilpflanzenkulturen

Zugehörigkeit
Research Institute for Organic Agriculture (FiBL), Frick, Switzerland
Rochat, Armelle;
Zugehörigkeit
Research Institute for Organic Agriculture (FiBL), Frick, Switzerland
Hofer, Sheila;
Zugehörigkeit
Research Institute for Organic Agriculture (FiBL), Frick, Switzerland
Vieweger, Anja;
Zugehörigkeit
Agroscope, Conthey, Switzerland
Christ, Bastien;
Zugehörigkeit
Agroscope, Conthey, Switzerland
Simonnet, Xavier

Eine große Herausforderung im Anbau von mehrjährigen, flach wachsenden Gewürz- und Medizinalpflanzen bildet das Unkrautmanagement. In der Praxis werden diverse Strategien angewendet, welche auf großen und kleinen Anbauflächen eingesetzt werden. Das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft finanziert nun ein neues Forschungsprojekt, worin in der Zusammenarbeit vom FiBL Schweiz und der Agroscope Conthey, sowie einer Gruppe von Kräuterproduzent*innen, die effizientesten Unkrautbekämpfungsmethoden evaluiert werden. Um eine nationale und internationale Übersicht von angewandten Unkrautregulierungsstrategien zu gewinnen, wurde in einem ersten Schritt eine ausgedehnte Literaturrecherche und eine nationale Befragung von 20 Kräuter-Produzent*innen, sowohl zweier Experten im Bereich nicht-chemischer Unkrautbekämpfung durchgeführt. In der Literaturrecherche wurden 38 Unkrautbekämpfungsmaßnahmen zusammengetragen, welche in vier Kategorien aufgeteilt wurden: traditionelle mechanische Methoden, fortgeschrittene mechanische Methoden, Roboter und nicht mechanisierte Strategien (agronomische Methoden). Die Funktionalität, Arbeitsgeschwindigkeit, Preis, Biotauglichkeit, allgemeine Vor- und Nachteile, Anwendungsbereiche, sowie Fotos und Referenzen wurden pro Methode dokumentiert. In einem persönlichen Interview wurden alle Unkrautbekämpfungsmaßnahmen im mechanisierten sowie im nicht mechanisierten Kräuteranbau auf jedem der 20 Betriebe beschrieben. Von den mechanisierten Betrieben (82 % der Befragten) entwickelten die meisten eigene kreative Lösungen, welche kontinuierlich angepasst und verbessert werden. Mehrheitlich werden Geräteträger oder Traktoren mit angekuppelten Maschinen aus der Gemüsebautechnik verwendet. Je nach Bodentyp, Flächengröße und Neigung der Parzellen werden verschiedene Strategien verfolgt. Vor allem die Wahl der Folgekultur und des Kulturstarts im Frühling wurde als entscheidende Strategie für eine gute Unkrautunterdrückung genannt, welche die Handarbeit reduziert und die Erträge verbessert. Danach ist eine regelmäßige und konsequente Hack- oder Striegeltechnik wichtig. Ebenfalls wurde die Wintervorbereitung der mehrjährigen Kulturen als maßgeblich ausgezeichnet. Die verwendeten Techniken variieren stark je nach Produzent*in, deren Erfahrungen und Prioritätensetzung. Die Produzent*innen sind allgemein sehr an alternativen Unkrautregulierungsmaßnahmen und einer Verbesserung ihrer Methoden interessiert. Durch die Zusammenführung der Informationen aus der Literaturrecherche und den Interviews, sollen in Kollaboration mit den Landwirten im Rahmen eines Roundtables im Dezember 2021 die vielversprechendsten Techniken definiert und für on-Farm Feldversuche im Jahr 2022 und 2023 geplant Das Ziel ist es, für verschiedene Anbaukulturen im Gewürz- und Medizinalpflanzenanbau Unkrautregulierungsempfehlungen zu formulieren, welche sich an aktuellen Standards orientieren und zur Resilienz, sowohl Effizienz der Betriebe und der Produktion beitragen.

A major challenge in the cultivation of perennial, flat-growing spice and medicinal plants is weed management. In practice, various strategies are applied on large and small cultivated areas. The Swiss Federal Office for Agriculture is now funding a new research project in which FiBL Switzerland, Agroscope Conthey and a group of herb producers are collaborating to evaluate the most efficient weed control methods. In order to obtain a national and international overview of applied weed control strategies, an extensive literature research and a national survey of 20 herb producers, as well as two experts in the field of non-chemical weed control, were carried out in a first step. The literature review collected 38 weed control measures, which were divided into four categories: traditional mechanical methods, advanced mechanical methods, robots and non-mechanised strategies (agronomic methods). The functionality, working speed, price, bio-suitability, general advantages and disadvantages, areas of application, as well as photos and references were documented for each method. In a face-to-face interview, all weed control measures in mechanised as well as in non-mechanised herb cultivation on each of the 20 farms were described. Of the mechanised farms (82% of respondents), most developed their own creative solutions, which are continuously adapted and improved. The majority use implement carriers or tractors with hitched machines from vegetable production technology. Depending on soil type, area size and slope of the plots, different strategies are followed. Above all, the choice of the following crop and the start of cultivation in spring was mentioned as a decisive strategy for good weed suppression, which reduces manual work and improves yields. After that, regular and consistent hoeing or harrowing is important. Winter preparation of perennial crops was also singled out as essential. The techniques used vary greatly depending on the producer, their experience and priorities. The producers are generally very interested in alternative weed control measures and in improving their methods. By combining the information from the literature research and the interviews, the most promising techniques will be defined in collaboration with the farmers at a roundtable in December 2021 and will be planned for on-farm field trials in 2022 and 2023. The aim is to formulate weed control recommendations for different crops in spice and medicinal plant production that are based on current standards and contribute to resilience, farm and production efficiency.

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