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Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Wasser-Greiskraut (Jacobaea aquatica) und landschaftlichen sowie landwirtschaftlichen Faktoren in Bayern

Zugehörigkeit
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, Freising, Deutschland
Kuhn, Gisbert;
Zugehörigkeit
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, Freising, Deutschland
Mayer, Franziska;
Zugehörigkeit
Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Freising, Deutschland
Wagner, Thomas;
Zugehörigkeit
Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Freising, Deutschland
Krieger, Marie-Therese;
Zugehörigkeit
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, Freising, Deutschland
Laumer, Michael;
Zugehörigkeit
Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Freising, Deutschland
Ditton, Julia;
Zugehörigkeit
Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Freising, Deutschland
Albrecht, Harald;
Zugehörigkeit
Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, Freising, Deutschland
Kollmann, Johannes;
Zugehörigkeit
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Pflanzenschutz, Freising, Deutschland
Gehring, Klaus

In einem vierjährigen Forschungsprojekt wurden 238 Wiesen und Weiden von 114 landwirtschaftlichen Betrieben im bayerischen Alpenvorland sowie in der Oberpfalz vegetationskundlich untersucht. Mit den Betriebsleitern von 103 dieser Betriebe wurden Befragungen zur landwirtschaftlichen Nutzung der Grünlandflächen durchgeführt. Um das Risiko für das Vorkommen von J. aquatica in Bayern einzuschätzen, wurde ein Habitat Suitability Model erstellt, das die aktuellen Vorkommen der Art auf Standortmerkmale (Wasser- und Bodenverhältnisse) und die aktuelle Bewirtschaftung zurückführt. Die Modellierung zeigte, dass das Auftreten von J. aquatica mit dem Vorkommen grund- und stauwasserbeeinflusster Böden korreliert ist. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine Niederschlagssumme im Zeitraum Juni–August von >380 mm. Bei Eintreffen beider Kriterien besteht in Bayern vor allem im westlichen Alpenvorland (Allgäu und westliches Oberbayern) ein hohes Risiko für das Vorkommen der Problemart. Auf Grünlandflächen, die wegen Nässe nur bedingt befahrbar sind, auf ebenen Schlägen oder solchen mit geringer Distanz zu einem Moor ist J. aquatica häufiger zu finden. Dagegen waren die Zusammenhänge mit der landwirtschaftlichen Nutzung deutlich schwächer. Der stärkere Befall von nassen Flächen mit Narbenschäden deutete darauf hin, dass eine unangepasste Bewirtschaftung, die offene Bodenstellen verursacht, das Vorkommen von Wasser-Greiskraut fördert. So könnte die in den vergangenen Jahrzehnten erhöhte Mahdfrequenz auf Feucht- und Nasswiesen die Zunahme der Art begünstigt haben.

A 4-year research project investigated the vegetation of 238 meadows and pastures within 114 farms in the Bavarian Prealps and in Upper Palatinate. The management of these grasslands was discussed with 103 farmers. A Habitat Suitability Model was developed to analyse the probability of establishment of J. aquatica in Bavaria, based on site factors (soil and water characteristics) and current management. Modelling showed that the presence of J. aquatica was positively correlated with moist or wet soils. Another important factor was precipitation >380 mm in June–August. Both factors coincided in the western prealps, i.e. Allgäu and western Upper Bavaria), where the species was rather common. In sites that were difficult to reach due to moist soil, on level terrain, and close to peatlands J. aquatica was more common. On the other hand, there were few significant correlations of presence of the species and type of agricultural management. However, the species was more frequent on wet sites with disturbed grassland sward, most likely because inappropriate management caused open soil where establishment of the species was facilitated. Thus, increased mowing frequency of moist and wet grasslands could have caused higher abundance of J. aquatica.

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