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Praxiserfahrungen zu Wurzelunkräutern im Ackerbau

Zugehörigkeit
Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Professur für Phytomedizin, Rostock, Deutschland
Hamacher, Merle;
Zugehörigkeit
Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Professur für Phytomedizin, Rostock, Deutschland
Andert, Sabine;
Zugehörigkeit
Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Professur für Phytomedizin, Rostock, Deutschland
Zhang, Han; Gerowitt, Bärbel

Mehrjährige Wurzelunkräuter sind im Ackerbau von großer Bedeutung. Der Beitrag stellt Erfahrungen landwirtschaftlicher Praxisbetriebe zu Vorkommen und Managementmaßnahmen von Wurzelunkräutern in der Praxis vor. Die Ergebnisse stammen aus einer im Winter 2020/21 durchgeführten und auf Fragebögen basierenden Erhebung. Konventionell (51 %), konservierend (32 %) und ökologisch wirtschaftende Betriebe (17 %) haben an der Umfrage teilgenommen. Die Ackerkratzdistel (Cirsium arvense) tritt als bedeutendste Art im Praxisanbau auf. Quecke (Elymus repens), Ackerwinde (Convolvulus arvensis) und Ackerschachtelhalm Equisetum arvense) kommen bei über 70 % der teilnehmenden Betriebe vor. Die reduzierte Ertragsmenge und -qualität, die teure und zeitaufwändige Kontrolle, die Ausbreitung des unterirdischen Wurzelsystems im Boden und das beeinträchtige Erscheinungsbild der Flächen werden als negative Aspekte des Auftretens der Wurzelunkräuter genannt. Insgesamt schätzen die Praxisbetriebe die Kontrolle mehrjähriger Wurzelunkräuter zukünftig als problematisch ein. Der Einsatz der Fruchtfolge als Kontrollmaßnahme mehrjähriger Wurzelunkräuter erscheint aus Sicht aller teilnehmenden Betriebe wirksam. Ökologische Betriebe schätzen die mechanische Bekämpfung als effizientes Werkzeug zur Kontrolle der Wurzelunkräuter. Die chemische Bekämpfung wird hingegen unter konservierend und konventionell wirtschaftenden Betrieben als wirksamste Managementmethode genutzt. Nach dem Auslaufen der Wirkstoffgenehmigung für Glyphosat Ende 2022 wird sich das Unkrautartenspektrum konservierend und konventionell wirtschaftender Betriebe verändern. In erosionsgefährdeten Gebieten sind ökologisch wirtschaftende Betriebe aufgefordert die wendende Bodenbearbeitung zu reduzieren. Die Kombination aus mechanischer Störung und Konkurrenz kann zur effizienten Kontrolle der Wurzelunkräuter aller Betriebsformen beitragen.

Creeping perennial weeds strongly influence arable production. This research aims to demonstrate farmers′ perspectives on the occurrence and management measures of perennial weeds. An online farmer survey was conducted in winter 2020/21. Fifty-one percent of participants managed conventional farms, while another smaller share (32%) managed conservation and organic farms (17%). The farmer participants considered Canada thistle (Cirsium arvense) as the most important perennial weed. More than 70% of the farmer participants observed field infestations of Couchgrass (Elymus repens), field bindweed (Convolvulus arvensis) and field horsetail (Equisetum arvense). Regarding field infestation of perennial weeds, farmers are concerned about decreasing yield quantity and quality, expensive and time-consuming control, comprehensive spread of the below-ground root system and a negative image of the fields. In summary, farmers are concerned about the future control practices of creeping perennial weeds. Generally, the farmer participants greatly appreciate crop rotations as an effective tool to control perennial weeds. Organic farmers considered mechanical control as another tool with high efficacy to control the weeds, while conservational and conventional farmers prefer chemical control as most effective measurement. Due to the ban of the herbicide active ingredient glyphosate by the end of 2022, weed control strategies of conservation and conventional farms may change. On soils at risk of erosion, organic farmers are requested to reduce plough-tillage. For all farm types, combining disturbance with competition has the potential to keep perennial weed populations manageable.

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