Durchschnittliche bevölkerungsgewichtete Wegezeit in den Untersuchungslandkreisen und ausgewählten kreiseigenen Gemeinden, differenziert nach Verkehrsträgern, in Minuten

Oft wird angenommen, dass ländliche Räume über Wohnraum verfügen, um Geflüchtete dezentral unterzubringen. In Abhängigkeit vom konkreten Wohnort kann es aber sein, dass dort wichtige Infrastrukturen nur schwer erreicht werden können, was negative Auswirkungen auf die Teilhabechancen der Betroffenen haben kann. Daher haben wir für die Projektregionen die Erreichbarkeit ausgewählter Infrastrukturen mittels verschiedener Verkehrsträger mit dem Thünen-Erreichbarkeitsmodell analysiert. Um die globale Erreichbarkeitssituation in den einzelnen Projektregionen abzuschätzen, haben wir die Erreichbarkeit folgender Infrastrukturen zu einem Index „mittlere bevölkerungsgewichtete Erreichbarkeit“ zusammengefasst: Öffentliche Apotheken, Hausarzt, Kinderarzt, Zahnarzt, Krankenhaus, Supermärkte und Discounter, Kindergarten, allgemeinbildende Schulen (Grundschule, Schulen mit Sekundarstufe I, und II), Unterzentrum, Mittel- und Oberzentrum, Haltestelle des öffentlichen Verkehrs (ÖPNV). Das Ergebnis ist in der Tabelle dargestellt. Es lässt sich erkennen, dass es sowohl zwischen den Untersuchungslandkreisen als auch den Untersuchungsgemeinden nur wenige nennenswerte Erreichbarkeitsunterschiede innerhalb einer Verkehrsmittelkategorie gibt. Die besten Erreichbarkeiten ergeben sich für Bürger*innen, die einen Pkw nutzen können, gefolgt von denjenigen, die den ÖPNV nutzen können. Die Ergebnisse für die restlichen im Projekt untersuchten Infrastrukturen können im Thünen Working Paper 122 (Neumeier 2019) eingesehen werden, auf das über folgenden Link zugegriffen werden kann: https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn061014.pdf