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Zierpflanzenproduktion in Deutschland- mit alternativen Strategien im Pflanzenschutz zukunftsfähig?

Zugehörigkeit
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst, Köln-Auweiler
Richter, Ellen;
Zugehörigkeit
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst, Köln-Auweiler
Götte, Elisabeth;
Zugehörigkeit
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst, Köln-Auweiler
Hack, Gabriele

Charakteristisch für den Zierpflanzenbau in Deutschland sind die Vielzahl an Kulturen und Produktionssystemen sowie die hohen Anforderungen an den Zierwert und die Transportfähigkeit der Erzeugnisse durch den Handel. Um diesen Anforderungen bei steigenden Kosten gerecht zu werden, wachsen, rationalisieren und automatisieren Betriebe. Viele Jahre trugen Pflanzenschutzmittel dazu bei gesunde und vermarktungsfähige Pflanzen zu produzieren, denn bei der Vermarktung gilt Nulltoleranz für Schaderreger. Auf der anderen Seite schränkt der Handel seit Jahren die Palette verfügbarer Pflanzenschutzmittel über das gesetzliche Maß hinaus ein. Klassische Elemente des integrierten Pflanzenbaus wie Sortenwahl, Hygiene, Kulturführung oder technische Neuerungen, die im Folgenden beschrieben werden, stoßen hier aber an Grenzen. Seit Einführung der Indikationszulassung liegt die Zahl der Bekämpfungslücken in Sonderkulturen auf einem hohen und stabilen Niveau. Im geschützten Anbau wurde schon vor Jahren der biologische Pflanzenschutz mit Nützlingen eingeführt und wird erfolgreich praktiziert, solange für Notfälle nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen. Aber viele gerade dieser Mittel überstehen den Prozess der Wiederzulassung nicht. Wie kann den Produzenten geholfen werden? In diesem Übersichtsartikel wird die Situation im Zierpflanzenbau dargestellt sowie das Potenzial digitalisierter Hilfsmittel für das Monitoring von Schaderregern und zur Entscheidungshilfe für Pflanzenschutzanwendungen sowie alternativer Produkte, wie Biologika, Grundstoffe oder Biostimulantien diskutiert. Zuletzt werden Handlungsoptionen für die Beteiligten in der Produktion, im Handel und Politik zur Sicherung der Produktion beschrieben.

Characteristic for ornamental production in Germany is the large number of different crops and production systems, as well as the high demands on ornamental value and the transportability of the products by retail markets. To meet these demands at increasing costs, farms are growing, rationalizing, and automating. For many years, plant protection products were an important tool to produce healthy and marketable plants because zero-tolerance for pests applies to the marketing. On the other hand, the trade has for years restricted the range of available crop protection products beyond what is legal. However, classic elements of integrated crop management such as variety selection, hygiene, crop management, or technical innovations, which are described below, are reaching their limits here.Since the introduction of minor uses approvals, the number of control gaps in minor crops has remained at a high and stable level. In protected cultivation, therefore, biological plant protection with beneficial organisms has been introduced and is practiced successfully as long as selective plant protection products are available for emergencies. However, just many of these products do not survive the process of re-registration. How can we support growers? In this review article, we discuss the current situation of ornamentals producing nurseries and the potential of digitized tools for pest monitoring and decision support for crop protection applications, as well as alternative products such as biologicals, basic substances, or biostimulants. Finally, options for action for stakeholders in production, trade, and politics to secure production are described.

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