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Ergebnisse der Bundestagswahl 2021: ländliche Räume im Fokus

Am 26. September 2021 fand die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag statt. In diesem Working Paper werden die Zweitstimmenergebnisse der in den Bundestag gewählten Parteien räumlich differenziert auf Gemeinde- und Kreisregionsebene analysiert. Dabei wird untersucht, welche Unterschiede in den Stimmergebnissen es bezüglich des Faktors „Ländlichkeit“ gibt. Zugrunde liegen dabei der Ländlichkeitsindex des Thünen-Instituts für Ländliche Räume und die Thünen-Typisierung ländlicher Räume. Unsere Analyse zeigt teilweise sehr deutliche Unterschiede der Zweitstimmenergebnisse der Parteien bei der Bundestagwahl 2021 in Abhängigkeit von der Ländlichkeit der Gemeinden, in denen die Ergebnisse erzielt wurden, und auch von dem Kreisregionstyp, in dem die Gemeinde liegt. Ebenfalls auffallend sind die deutlichen Unterschiede zwischen den Ergebnissen in Ost- und Westdeutschland. Die Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Wahlergebnissen sind bei der Linken und der AfD am größten, bei der SPD am geringsten. Ein ausgeprägter Zusammenhang zwischen dem Grad der Ländlichkeit auf Gemeindeebene und dem Stimmenanteil zeigt sich bei Bündnis90/Die Grünen (verallgemeinert: je ländlicher, desto geringer der Stimmenanteil) und bei der AfD für die ostdeutschen Gemeinden (verallgemeinert: je ländlicher, desto höher der Stimmenanteil, allerdings nur bis zu einem bestimmten Ländlichkeitswert, ab dem die Stimmenanteile dann wieder zurückgehen.). Auf Ebene der Kreisregionen weisen die CDU/CSU, die AfD und die „sonstigen Parteien“ deutlich höhere durchschnittliche Stimmenanteile in eher und sehr ländlichen Räumen als in nicht-ländli-chen Räumen auf. Bündnis90/Die Grünen und die Linke erzielen dagegen in nicht-ländlichen Räumen deutlich höhere Anteile als in den beiden ländlichen Regionstypen. Relativ ausgeglichen über die Regionstypensind die Stimmenergebnisse von SPD und FDP.

On September 26, 2021, the election for the 20th German Bundestag took place. In this working paper, we analyze the election results at the level of municipalities and district regions with respect to the factor "rurality". The analysis is based on the rurality index of the Thünen Institute for Rural Areas and the Thünen typology of rural areas. Our analysis shows some very significant differences in the results of the parties in the 2021 federal election depending on the rurality of the municipalities in which the results were obtained and also on the county region type in which the municipality is located. Also striking are the marked differences between the results in eastern and western Germany. The smallest differences between East and West German election results are largest for Die Linke and the AfD, and smallest for the SPD. A pronounced correlation between the degree of rurality at the municipality level and the share of the vote can be seen for Bündnis90/Die Grünen (generalized: the more rural, the lower the share of the vote) and for the AfD for the eastern German municipalities (generalized: the more rural, the higher the share of the vote, but only up to a certain rurality value, above which the share of the vote then declines again). At the level of the district regions, the CDU/CSU, the AfD and the "other parties" have significantly higher average vote shares in rather and very rural areas than in non-rural areas. Bündnis90/Die Grünen and Die Linke, on the other hand, achieve significantly higher shares in non-rural areas than in the two rural region types. The vote shares of the SPD and FDP are relatively balanced across the different types of region.

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