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REFOWAS-Fallstudie zu Lebensmittelverlusten in der deutschen Obst- und Gemüseerzeugung

Für ausgewählte Obst- und Gemüseprodukte (Möhre, Salat, Apfel, Erdbeere, Himbeere) wurden die Lebensmittelverluste entlang der gärtnerischen Wertschöpfungskette (WSK) und deren Ursachen identifiziert sowie praxisorientierte Vorschläge für eine Verringerung dieser Verluste erarbeitet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verluste auf Ebene der Erzeugung erheblich sein können und dabei deutliche Abweichungen vom Mittelwert nach oben und unten auftreten. Im Freilandanbau gehen im Durchschnitt mehr als 25 % der genussfähigen Salate und Möhren verloren. Bei den Obstprodukten sind diese Verlustwerte tendenziell niedriger, doch es zeigen sich größere Unterschiede zwischen den leicht verderblichen Himbeeren und Erdbeeren, deren Verluste sich auf 15 % bzw. 15 bis 20 % belaufen, und den länger haltbaren und gut in die Verarbeitung absetzbaren Äpfeln mit Verlusten zwischen 6 bis 16 %. Die Ursachen dieser Verluste liegen bei der Witterung und Extremwetterereignissen sowie der Marktsituation, die insbesondere bei kurzer Haltbarkeit einen großen Einfluss auf die Höhe der Verluste hat. Gleiches gilt für die vorherrschenden Qualitätsstandards des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) und fehlende alternative Absatz- und Verwertungsmöglichkeiten von genuss-, aber nicht marktfähiger Ware. Wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverluste in den WSK für Obst und Gemüse sind der geschützte Anbau, Maßnahmen zur Verlängerung der Produkthaltbarkeit, Anpassungen bei den marktüblichen Qualitätsstandards und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle für die Verwertung und den Absatz von Überschussware und von Produkten mit Schönheitsfehlern.

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