Früherkennung der Afrikanischen Schweinepest in einer Wildschweinpopulation : Ein Rheinland-Pfälzisches Szenario

Eine regelmäßige, flächendeckende und kontinuierliche Meldung und Untersuchung von toten Wildschweinen (Fallwild) ist für die ASP-Früherkennung essentiell. Die Qualität des Fallwildmonitorings wird am Beispiel des noch seuchenfreien Rheinland-Pfalz für das Jagdjahr 2019/2020 vorgestellt. In einer Gesamtstreckenmeldung von 100.072 zumeist jagdlich erlegten Wildschweinen befanden sich auch 2.357 Verkehrsopfer und 756 sonstige Fallwildmeldungen. Von letzteren, also der wichtigsten Indikatorgruppe, wurden 54 % auf ASP untersucht. Unseren Schätzungen zufolge läge die Wahrscheinlichkeit auf ASP untersucht zu werden für ein totes Wildschwein bei 5 %, im Bundesdurchschnitt dürften es sogar nur 2-3 % sein. Der Zeitraum, der zwischen Viruseintrag und Erstnachweis in Rheinland-Pfalz verstreicht, liegt auf Grundlage dieser Fallwildzahlen und ASP-Untersuchungsquoten vermutlich bei 3-4 Monaten. Damit wäre wahrscheinlich bereits eine Fläche von > 5.000 ha vom Virus betroffen, eine Tilgung damit kaum noch zu schaffen. Zudem zeigten sich große lokale Unterschiede. Wir empfehlen zwei Regeln zu beachten: 1. ca. 1 % der Streckenmeldung sollte aus Fallwild (ohne Unfallwild) bestehen 2. sämtliches Fallwild sollte auf ASP untersucht werden.

Regular, continuous and comprehensive reporting and testing of found dead wild boar is of paramount importance to manage early detection of ASF. Here we illustrate the quality of carcass monitoring by analyzing the records of the hunting period in 2019/2020 in Rhineland-Palatinate which is not affected by ASF yet. Within a total hunting bag of 100.072 mostly hunted wild boar, also 2.357 traffic victims and 756 carcasses of other cause of death were recorded. From the latter, being the most important indicator group, 54 % were tested for ASF. Thus, we assumed in this example an average probability of a wild boar carcass to get tested to be around 5 % – with large local variation; nationwide it will be only 2-3 %. Based on these assumptions the period between virus introduction and detection may well be 3-4 months for the Rhineland-Palatinate example. Within this period the infected area could encompass already more than 5.000 hectares, which would be too large for successful eradication. Therefore, we recommend to follow two simple rules: 1. approx. 1 % of the total hunting bag should consist of wild boar found dead (excluding traffic victims) 2. Any wild boar found dead should be tested for ASF

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