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Analyse der Auswirkung unterschiedlicher ökologischer Milchviehhaltungssysteme in Bayern auf standardisiert erhobene Werte zu Milchleistung, Fortpflanzungsgeschehen und Stoffwechselgesundheit

Ziel dieser Studie war, standardisiert erhobene Milchleistungs-, Stoffwechsel und Parameter zum Fortpflanzungsgeschehen in der ökologischen Milchviehhaltung auf mögliche Zusammenhänge zu verschiedenen Haltungssystemen zu prüfen. Hierfür standen Daten der elfmal jährlich stattfinden Milchleistungsprüfung (MLP) des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e. V. (LKV) für den Zeitraum 2015–2017 zur Verfügung. Untersucht wurden 56 ökologische Milchviehbetriebe des Verbandes Naturland im bayerischen Alpenvorraum [31 Anbindehaltungsbetriebe mit Weide (AH+W), 18 Laufstallbetriebe mit Weide (LS+W), 7 Laufstallbetriebe mit Auslauf (LS+A)]. Verglichen wurden Herdengröße, Milchleistung und Fett-Eiweiß-Quotient, Non-Return-Rate 90, Rastzeit und Zwischenkalbezeit sowie der Anteil der Kühe mit Ketoserisiko. Für das Jahr 2017 lagen Informationen bezüglich der Zusammensetzung des Grundfutters vor, weshalb der Fokus auf diesem Jahr lag. Im Sommer war die errechnete Energiedichte des Grundfutters zwischen den Haltungssystemen annähernd gleich, im Winter dagegen lag die errechnete Energiedichte des Grundfutters in AH+W signifikant unter jener in LS+W und LS+A. Die LS+A-Betriebe konnten eine signifikant höhere Milchleistung (p < 0,001) sowie im Jahr 2017 einen geringeren Anteil ketosegefährdeter Kühe vorweisen. Kühe in LS+W- und LS+A-Betrieben hatten gegenüber AH+W-Betrieben eine kürzere Zwischenkalbezeit. Aus den Ergebnissen kann abgeleitet werden, dass Laufstallsysteme ohne Weide intensiver wirtschaften und somit bessere Leistungen erzielen, als Betriebe, deren Kühe im Sommer einen überwiegenden Teil der Ration auf der Weide aufnehmen. Die vorliegende Studie konnte Zusammenhänge zwischen verschiedenen Haltungssystemen in der ökologischen Milchviehhaltung und der Milchleistung, dem Ketoserisiko sowie Parametern zum Fortpflanzungsgeschehen aufzeigen.

The aim of this study was to examine standardized milk yield, metabolism and fertility parameters in organic dairy farming for correlations to different husbandry systems. For this purpose, data related to milk yielding provided eleven times a year by the “Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e. V. (LKV)” for the period 2015–2017 were available. Fifty-six organic dairy farms of the Naturland association in the Bavarian Alpine foothills [31 Tie-stall farms with grazing (AH+W), 18 free stall housing systems with grazing (LS+W), 7 free stall housing systems with free-range area (LS+A)] were analysed. Herd size, milk yield and milk constituents, non-return rate at 90 days, calving to first-service interval and calving interval, as well as the proportion of cows at risk of ketosis were compared. Focus of the study was the year 2017, as data of the staple feed was available for this year. The calculated energy density of the staple feed in summer was similar between the housing systems, but in winter it was lower for AH+W farms than for LS+W and LS+A. LS+A farms showed significantly higher milk yield (p < 0.001) and a lower proportion of cows at risk of ketosis in 2017. Compared to AH+W farms, cows in LS+W and LS+A farms had a shorter calving interval. It can be deduced that free stall housing systems without grazing are more intensive and thus achieve better performance than farms whose cows consume a major part of the ration grazing in summer. In conclusion, the present study was able to show correlations between different housing systems in organic dairy farming and milk yield, ketosis risk and fertility.

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