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Pflanzenschutz ist mehr als die Summe seiner Teile – Ein Thesenpapier

Zugehörigkeit
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Referat 231, Braunschweig, Deutschland
Waldmann, Roger

Pflanzenschutz wird in der öffentlichen Diskussion oft auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und deren mögliche Folgen besonders auf den Naturhaushalt reduziert. Dabei ist der Schutz unserer Kulturpflanzen geradezu systemimmanent, denn den Kulturpflanzen wurden durch ihre Kultivierung vielfach eigene Abwehrmechanismen genommen, um sie für uns bekömmlich oder sogar erst genießbar zu machen. Das Instrumentarium eines nachhaltigen Pflanzenschutzes besteht aus einer Vielzahl an Handlungsoptionen, die aufgrund der künftig fortschreitenden Verluste an wichtigen Wirkstoffen und den gesellschaftlichen Ansprüchen verstärkt in ihrem Zusammenspiel gebraucht werden, um Pflanzen vor Schädlingen, Konkurrenz und Krankheiten zu schützen. Neben risikoärmeren oder selektiven Pflanzenschutzmitteln und Züchtungsanstrengungen sind vor allem technische Innovationen in der Gerätetechnik, Vorhersage sowie Betriebs- und Maschinenführung für einen umfassenden Pflanzenschutz wichtig. Neben der Schonung natürlicher Ressourcen muss hierbei die Erzeugung sicherer, regionaler und hochwertiger Nahrungsmittel sowie das wirtschaftliche Auskommen der überwiegend familiengeführten Betriebe im Fokus stehen. Bestehende Zielkonflikte müssen hierbei im offenen und konsensorientierten Dialog aufgelöst werden, um gesellschaftliche Akzeptanz für den Schutz unserer Kulturpflanzen zu erreichen.

In the public debate, plant protection is often reduced to the use of synthetic chemical pesticides and their possible consequences, especially for the environment. In fact, the protection of our cultivated plants is almost inherent in the system, because many of the cultivated plants have been deprived of their own defence mechanisms in the course of their cultivation in order to make them digestible for us or even edible in the first place. The instruments of sustainable plant protection consist of a multitude of options for action which, due to the progressive loss of important active substances in the future and the demands of society, are increasingly needed in their interplay to protect plants from pests, competition and diseases. In addition to low-risk or selective crop protection products and breeding efforts, technical innovations in equipment technology, forecasting, and farm and machinery management are particularly important for comprehensive crop protection. In addition to the conservation of natural resources, the focus must be on the production of safe, regional and high-quality food as well as the economic livelihood of the predominantly family-owned farms. Existing conflicting goals must be resolved in an open and consensus-oriented dialog in order to achieve social acceptance for the protection of our crops.

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