Pflanzenparasitäre Nematoden im Möhrenbau
Am Beispiel eines westdeutschen Gemüseanbaugebi,etes werden die Bedeutung pflanzenparasitärer Nematoden für den Möhrenbau sowie Wege zur Schadensverhütung aufgezeigt. Meist hat eine übertriebene Einseitigkeit der Fruchtfolge zum Entstehen eines starken Befalls geführt, an dem verschiedene Arten und Gattungen beteiligt sind. Infolge der vielseitigen Verseuchung führen ackerbauliche Maßnahmen allein nicht zu einer durchgreifenden Befalls- und damit Schadensminderung. Es muß eine Bodenentseuchung vorgenommen werden, die dann im Rahmen des Möglichen durch einen sinnvollen Fruchtwechsel zu ergänzen ist, um einen zu schnellen Wiederaufbau der Nematodenpopulation zu verhindern. Solange geeignete Spezialgeräte noch nicht im nötigen Umfange zur Verfügung stehen, dürfte bei flüssigen Präparaten das Ausspritzen in die Pflugfurche die beste Ausbringmethode sein. Für feste Mittel konnte noch keine auf größeren Flächen wirtschaftliche Anwendungsmethode gefunden werden. In ihrer nematiziden Wirkung waren die bisher anerkannten Mittel unter den geprüften Bedingungen gut, allerdings sind die Mittelkosten z. T. recht hoch. Shell DD und ähnliche Verbindungen können im Untersuchungsgebiete bei Möhren nicht angewandt werden, da sie infolge einer spezifischen, durch Kohle und Humusteilchenbedingten hohen Adsorptionskraft des Bodens nicht schnell genug entweichen und den Möhren einen unangenehmen Beigeschmack geben. Zum ersten Male wurde auch die Tiefenwirkung einer chemischen Behandlung genauer untersucht. Sie reicht normalerweise nicht mehr als 5 bis 10 cm unter die Ausbringtiefe. Im einzelnen wird sie von den physikalischen Eigenschaften des Mittels und des Bodens stark beeinflußt.
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