Berechnung des Ammoniakemissionsminderungspotenzials an einem frei belüfteten Milchviehstall mit Hilfe eines numerischen Modells
Die Rinderhaltung in frei belüfteten Stallanlagen stellt eine große Emissionsquelle von Ammoniak dar. Numerische Modelle von Stallgebäuden ermöglichen es, das Strömungsgeschehen, die Konzentrationsverteilungen von Schadgasen und das Emissionsverhalten eines realen Stalls unter jedem relevanten Betriebszustand virtuell am Computer zu simulieren. So lassen sich Lüftungsstrategien für frei belüftete Milchviehställe entwickeln, welche die Emissionen verringern und gleichzeitig den Tierschutz steigern. In der vorliegenden Arbeit wurde das numerische Modell eines real existierenden Milchviehstalls um eine partielle Unterflurabsaugung mit anschließender Abluftreinigung erweitert und das Emissionsverhalten bei verschiedenen Anströmbedingungen und Betriebszuständen berechnet. Die Simulationen zeigten dabei ein deutliches Potenzial für eine Minderung der Ammoniakemissionen und Möglichkeiten für eine Optimierung der Lüftung eines offenen Stallsystems. In vergleichbaren Arbeiten konnte ebenfalls über numerische Simulationen eine positive Wirkung der partiellen Unterflurabsaugung hinsichtlich der Ammoniakemissionen frei belüfteter Rinderställe erkannt werden. In diesem Zusammenhang wurde auch eine grundsätzlich verbesserte Stalllüftung durch die partielle Unterflurabsaugung festgestellt.