Erste Verwandte der Rötelnviren im Tierreich
Mehr als 200 Jahre nach der Erstbeschreibung der Röteln als Krankheitsbild hat das Rötelnvirus als bisher alleiniger Vertreter der Familie der Matonaviridae (Gattung Rubivirus) erste nichthumane Verwandte bekommen, das Ruhugu Virus (RuhV) und das Rustrela Virus (RusV). Das RuhV wurde von den Kooperationspartnern in den USA unter Leitung von Tony Goldberg (Universität Wisconsin-Madison) in oralen Abstrichen von gesunden Zyklopen-Rundblattfledermäusen (Hipposideridae: Hipposideros cyclops) im Kibale Nationalpark in Uganda nachgewiesen. RusV wurde zunächst post-mortem im Hirngewebe von drei akut erkrankten Tieren in einem Zoo in Deutschland entdeckt. Alle drei Zootiere, ein Esel, ein Wasserschwein und ein Rotnackenwallaby, verstarben infolge einer nicht-eitrigen Enzephalitis. Die Schadnagerbekämpfung im Zoo führte zum Fang von Wanderratten und Gelbhalsmäusen. RusV konnte im Hirngewebe bei Gelbhalsmäusen (Muridae: Apodemus flavicollis) vom Zoogelände und im Umkreis von 10 Kilometern um den Zoo nachgewiesen werden. Phylogenetische und strukturelle Vergleiche bestätigten die Verwandtschaft beider neu entdeckter Viren zu den humanen Rötelnviren.
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